RESTERHÖHE, HOLLERSBACH


Da im Nationalpark Hohe Tauern leider nur wenig Schnee liegt, werden durch die Nationalparkranger keine geführten Touren angeboten.

Die Wandersaison 2023 beginnt dennoch dieses Jahr bereits im Januar mit einem freundlichen guten Morgen meiner mitwartenden Dame im morgendlichen Dunkel an der Bushaltestelle in Hollersbach, wo wir für diese Woche Quartier bezogen haben. Der Postbus der Linie 670 bringt mich zunächst nach Mittersill. Am Stadtplatz reicht die Zeit des Umstiegst für einen Cafe in der Backerei, während Arbeiter mit den ersten Sonnenstrahlen die Stände des Christkindelsmarktes abbauen, die unter einem überdimensionalen Adventskranz für die Vorweihnachtszeit aufgestellt wurden. Den Postbus der Linie 4010 Richtung Kitzbühel verlasse ich an der Haltestelle Pass Thurn Rester Höhe (1280 m). Auf dem Weg dorthin öffnet sich der Blick über das nebelverhangene Tal der Salzach mit seinen raureifbedeckten Dächern, während immer mehr Ski- und Snowboardfahrer*Innen zusteigen.

Der 1,5-stündige Aufstieg zur Resterhöhe (1894 m) beginnt gegen 8:30 Uhr an der Talstation des Sessellifts, nachdem die Schneeschuhe angelegt und die Teleskopstöcke auf Länge gebracht sind. Der Weg führt zu Anfang entlang der Piste Nr. 70 bzw. 70a der roten Kategorie. Mit mir starten eine Hand voll Tourenskigeher*Innen. Auf dem steilen Abschnitten an der Piste werden dann die Unterschiede zwischen Schneeschuh- und Tourenskigehen sichtbar: Mit den Schneeschuhen kann man einfach auf so gut wie jeden Hang senkrecht aufstreifen. Da wir früh gestartet sind, können die anderen Skitourengeher*Innen und ich die Piste leicht an einer breiten Stelle kreuzen, ohne von den einem Alpinski erfasst zu werden.

Der zweite Teil der Strecke führt dann abseits der Piste auf Wanderwegen weiter. Einigen Tourenskigehern war das wohl zu langweilig, da immer wieder alternative Routen im Schnee sichtbar sind. Ohne den Kunstschnee der Pistenbeschneiumgsanlagen wird spätestens jetzt deutlich, dass nur eine dünne Schicht gefrorener Altschnee von der Naturschneedecke übrig ist. An vereinzelten Stellen muss man auch schon über das Gras offen gehen. 

Die Aussicht ins Tal und auf die umliegenden, mit Schnee bedeckten Giplel werden mit jedem geschaften der 611 Höhenmeter des Aufstiegs besser. Das frühe Aufstehen wird jetzt belohnt, da die Sonne noch sehr milde die Luft aufwärmt und man nicht zu sehr ins Schwitzen kommt, obwohl die in der Früh noch sehr gebrauchten dünne Daunen- und Fleezejacke bereits im Rucksack verschwunden sind, als der ca. 3,6 km lange Weg bergauf geschafft ist. 

Nach einer Pause auf dem Gipfel der Resterhöhe in der uhrzeitbedingt noch spärlich gefüllten Hütte geht es auf den gut ausgeschilderten, ca. 10,3 km langen Abstieg für ca. 2 3/4 Stunden zunächst Richtung Mühlbach, dann über die Talstation der Panorabahn nach Hollersbach.

Die 1.120 Höhenmeter talabwärts vergehen kurzweilig: Nach ca. einer Stunde müssen die Schneeschuhe auf den Rücken wandern und es wechseln sich lange Teilabschnitte mit schmalen Wanderpfaden und kurze Teilabschnitte mit Forststraße im Wald ab.

Im Tal nutze ich die Unterführung unter der Bundesstraße, um anschließend die Brücke über und die Straße entlang der Salzach nach Hollersbach zu gehen

Fazit:
Wieder ein durch und durch gelungener Tag. Die Routenwahl war gut und hätte sogar, Dank des frühen Starts, noch einen kleinen Abstecher zum Zweitausender erlaubt. 

Eckdaten:
Weglänge: ca. 12,9 km
Höhenmeter: bergauf ca. 610 m und bergab ca. 1.120 m
Datum: Januar 2023