Isle of Summer Festival, München

Gefühlt geht es gefühlt dorthin zurück, wo heute ein Park mit den Resten der 2005 in München stattgefunden Bundesgartenschau, die Reim-Arkaden, Wohnungen und eine neue Messe München stehen: In die alten Hallen des von Riem ins Erdinger Moos umgezogenen Münchner Flughafens, die bis zu ihrem Abriss die Heimat von Techno und Trance in München wurden, als diese in Deutschland das Laufen lernten.

Der Weg mit dem Fahrrad zum Opening des Isle of Summer Festivals führt uns über dieses Gelände zur Trabrennbahn von Riem. Das ist der erste Event der Open-Air-Reihe, die aus drei eintägigen Festival-Terminen besteht, die jeweils samstags im Mai, Juni und August an wechselnden Outdoor-Locations im Münchner Osten und Norden stattfinden. Und wir sind heute zum ersten Mal dabei.

Vor Ort werden wir dann mehrmals angesprochen, dass es toll ist, dass wir (überdurchschnittlich Alten) da sind, weil wir, die Generation Loveparade, mitten drin statt nur dabei sind. „Generation Loveparade“, damit können wir sehr gut leben: Und besser als Generation X, Y oder Z.

Auch wenn nicht alle DJs das gespielt haben, was uns unbedingt gefällt, war sehr gute Musik dabei und wir hatten bei viel Sonnenschein und kühlen Temperaturen einen schönen Tag. Nach 22 Uhr ging es dann für uns aber nicht weiter in die Clubs der Stadt, wie für so machen um uns herum.

Talco, München

Durch die Suche nach der richtigen Musik zum Laufen bei 180 Schritten pro Minute habe ich irgendwann den Scar Punk der italienischen Band Talco gefunden, deren Takt und insbesondere deren ohne Unterbrechung mit den Drums durchgespieltes Album zum 10-jährigen Bandjubiläum das Ende meiner Suche bedeutete. Die perfekte Musik für jeden Wettkampf, soweit man überhaupt eine Musik dabei haben will.

Ein paar Jahre später hatte ich dann die Gelegenheit mit meiner Frau und zwei weiteren Freunden das Konzert zur Tour des Albums zum 20-jährigen Bestehen der Band live in München zu sehen. Nein, dabei zu sein, denn einen Flashmob gab es nicht: Die ganze Tanzfläche des Backstage war ein einziger Flashmob. Immer. Und wir waren natürlich dabei, mittendrin.

Ein super schöner Abend … und wir haben sehr gut geschlafen, als wir dann wieder zuhause waren.

Emil Bulls, München

„Da kommst du mit, die muss man gesehen haben“, damit hat alles angefangen: Also Karten besorgt und schon war ich auf meinem erstes Metal-Konzert, auf dem wir Ende zu viert aufschlugen. Meine Vorbereitung bestand natürlich darin, die Alben der Band auf Spotify anzuhören, damit ich ganz an dem Abend verloren bin.

Und, es hat mir richtig Spaß gemacht. So gut, dass wir im kommenden Jahr wieder am Start sein werden, wenn die Band wieder ihr Tournee-Abschlusskonzert in München, in der eigenen Heimat, spielen wird. Und das Backstage in München wird dann sicher auch wieder voll sein und wir wahrscheinlich mehr Leuten mittendrin.

München Marathon 2024


Es ist wiedermal noch vor Sonnenaufgang, als ich das Haus Richtung Olympiazentrum in München an diesem Sonntagmorgen verlasse, wo heute 5.012 Marathon-, 9.843 Halbmarathon- und 2.856 10-km-Läufer einlaufen werden. Aufgrund der anstehenden Sanierungsarbeiten im Olympiastadion leider ohne Start und Zieleinlauf durch den Marathontunnel, durch den bereits die olympischen Marathonläufer ihre letzten Meter absolviert hatten: Sonst für mich immer ein Highlight dieses Laufs. 

Viele Stunden Training und Vorbereitung werden heute auf die Probe gestellt. Auf der Fahrt in der S-Bahn die Gedanken daran, welche Trainingseinheiten für einen langen, fantastischen Skandinavien-Roadtrip, Job und Familie in den letzten Monaten nicht stattgefunden haben, immer eng verbunden mit der Optimierung der Trainingsvorbereitungen für den nächsten großen Lauf im Mai. Aber die Freude, dass der Tag auf der diesjährigen Münchner Marathonstrecke endlich da ist, überwiegt diese Gedanken an Vergangenes. Besonders wird auch sein, dass ich meine Schwester nach ihrem ersten Halbmarathon im Ziel treffen werde und beim ihren Zieleinlauf an der Seite stehen kann.

Heute werde ich wieder neues Equipment auf der Langstrecke für mich testen: Neben der neuen Laufuhr und deren Möglichkeiten der Wettkampfvorbereitung, -planung und -begleitung werden auch andere Kopfhörer und Arm-Sleeves zum Einsatz kommen und ihren Nutzen unter Beweis stellen müssen. Das Ergebnis wird gemischt ausfallen, was vielleicht aber auch an noch nicht optimaler Bedienung gelegen haben könnte. Lessons learned ist somit in diesem Fall das Motto.

Der Start erfolgt bei angenehmen Temperaturen und trocknen Bedingungen. Letztes ändert sich nach ca. eineinhalb Stunden, als der den ganzen Tag wolkenverhangene Himmel seine Schleusen kurzzeitig sehr weit öffnet und Läufer samt Stecke ordentlich durchnässt. Mich erwischt es gerade in der nördlichen Kehre im Englischen Garten. Die Stimmung auf und an der Strecke ist trotz der Wetterbedingungen gut. Zum Glück ist es nicht so kalt, dass die druchnäßte Kleidung den Körper zu sehr abkühlt. Die Streckenführung wurde im Vergleich zum letzten Jahr geändert, vielleicht eine Folge der Vorfälle mit falscher Führung der Spitzengruppen im letzten Jahr: Dafür bekommen wir statt dem Viktualienmarkt dieses Jahr die Münchner Freiheit zu sehen.

Den 3:45-Stunden-Pacern kann ich dieses Jahr leider nur bis zur Halbmarathondistanz folgen, womit das Ziel und das Trainingsprogramm für das kommende Jahr klar gesetzt sind. Dann aber hoffentlich in Berlin. Entscheiden darüber wird darüber das Losglück.

Im Ziel sind alle froh, sich nach einer Stärkung an den Verpflegungsständen in die warme Olympiahalle begeben zu können, sofern man es auf den wenigen Metern zwischen Ausgang des Zielbereichs und Eingang zur Olympiahalle durch die vielen, auf die Läufer wartenden Menschenmassen schafft. Und auch die Duschen in der Olympiaschwimmhalle sind gut nachgefragt.

Auch wenn jetzt etwas Erholung aufgrund dann doch schwerer Beine angesagt ist, die Vorfreude auf den nächsten großen Lauf flammt schon auf der Heimfahrt wieder auf. Für mich findet dieser wahrscheinlich im Thüringer Wald statt, wo ich bereits für für den Guthsmutslauf gemeldet bin.

Wings for Life World Run 2024, München


265.817 Menschen sind beim Wings for Life World Run 2024 gleitzig und über den ganzen Erball verteilt am Start, über 12.000 beim sog. Flagshiplauf in München. Dies bedeutet, dass uns heute ein Auto, das sog. Catcher-Car, verfolgen wird und jeder, den es überholt, aus dem Rennen ist. Beim App-Lauf wird das Fahrzeug in der Software simuliert: Auch im Training eine Herausforderung und Ablenkung auf langen Trainingsläufen. Zurück zum Olympiastadion in Münchner Norden geht es für uns dann zurück mit Bussen, die in regelmäßigen Abständen an der Strecke warten. Der Tag heute wird uns durch den Nordosten der Landeshauptstadt führen und dann weiter über Karlsfeld nach Westen: Eben jeden soweit, wie man eben kommt.

Für mich jedes Jahr immer ein besonderer Lauf, da er meine Wettkampfsaison einläutet. Dieses Jahr aber noch besonderer, da ich nicht alleine am Start stehen muss, sondern mit meiner Schwester und meinem Schwager.

Und auch dieses Jahr erleben wir wieder ein friedliches Lauffest, wieder mit einem globalen Sieger mit fast 70 km Laufdistanz aus Japan: Gratulation aus München, wo die viertbeste Zeit gelaufen wurde.

Auch für mich eine neue persönliche Bestdistanz. Grüße gehen an meine Busnachbarn Bernhard aus Osttirol, der mit seinen 60 Jahren seine 6. Teilnahme in Folge feiert und mit dem ich mich in einem Jahr an der Startlinie verabredet habe. Wir werden sehen, ob das klappen wird.

Wings for Life World Run 2023, München

Der Aufbruch zum Münchner Olympiastadion bei schönstem Sonnenschein macht mich sicher, heute auf der Laufstrecke nicht in Regen zu kommen und somit mit maximal leichtem Equipment laufen zu können.

Das Training war aufgrund von kurzweiliger Krankheit in der Schlussphase der Laufvorbereitung und den nicht immer erfolgreichen Kampf gegen den inneren Schweinehund natürlich wieder weniger als ich mir jetzt wünschen würde. Aber was soll‘s, jetzt will ich herausgefunden, wie mein Trainingsstand ist: Schließlich steht für Ende des Jahres ja noch das eigentliche und weitaus herausforderernde Ziel an. Um so wertvoller ist diese Trainingsstandfedtstellung!

Auf diesen so anderen Lauf freue ich mich, weil ich umgeben sein werde von Läufern der unterschiedlichen Laufstärken, Nordic Walkern und Menschen in ihren Rollstühlen. Nachdem ich im letzten Jahr von einem Rollstuhlfahrer auf dem Weg in eine Brückenunterführung so hoffnungslos abgehängt wurde, dass ich ihn nicht wieder einholen konnte, bin ich gespannt wie ich mich in diesem Jahr gegenüber dieser Gruppe meiner „Mitfahrer“ schlagen werde.

Mehr als 11.000 Menschen werden in wenigen Stunden im Olympiagelände 206.727 Menschen weltweit am Start stehen. Das Catcher Car steht bereits im Startraum und ist ein beliebtes Fotoobjekt. Diese Fahrzeuge werfen dann real oder virtuell der Reihe nach von hinten das Feld aufrollen und auf der ganzen Welt für einen Teilnehmer nach dem anderen durch deren Vorbeifahrt das Rennen beenden: Natürlich nicht ohne vorher noch einen Endspurt zu versuchen, um noch den einen oder anderen Meter auf der persönliche Habenseite verbuchen zu können.

Die Sonne scheint, ein kühlender, leichter Wind weht nur selten und der Startbereich füllt sich, während die letzten Aufwärm- und Stretchingaktivitäten praktiziert werden: Jetzt kann’s losgehen!

Die ersten Kilometer sind aufgrund der Läuferdichte auf den normalen Wegen im Olympiapark nicht die Trainingspace möglich, ohne den Laufenden vor mir über den Haufenp zu laufen. Das ändert sich schnell nach ca. 9 km, wenn die Strecke auf für den Verkehr gesperrten Straßen geführt wird und das Laufen der Ideallinie einfacher wird. Auch wenn diese am Ende wahrscheinlich nur wenige Meter im Gesamtergebnis bringen wird.

Der Asphalt der Strecke ist hier bereits ordentlich aufgeheizt, sodass jede Versorgungsstation als Flüssigkeitstankstelle und Dusche sehr schnell herbeigesehnt wird. 

Nachdem die Polizeimotorräder und die Fahrradfahrer des Organisationsteams durchgefahren sind, steigt die Laufgeschwindigkeit unter Versehr der allerletzten Kraftreserven bis das „erlösende“ Catcher Car hupend vorbeikommt. Für heute ist es geschafft.

Der Bus, der uns zurück ins Stadion bringt, gleicht mehr einer Sauna und muss sicher gut gelüftet werden, bevor er wieder zu n den normalen Linieneinsatz kommen. Die vom Personal ausgegebenen Wasserflaschen finden jedenfalls dankbare Abnehmer.

Zwei Dinge sind spätestens jetzt aber klar: Erstens der aktuelle Trainingsstand wurde formal festgestellt und, zweitens, dieser erlaubt noch etwas Arbeit in den kommenden Monaten.

Der Empfang bei Ankunft durch den Marathontunnel und die „Ehrenrunde“ auf der Leichtathletikbahn im Olympiastadion zum Auslaufen sind wir immer einfach super! Wie haben sich die Athleten wohl an gleicher Stelle 1972 bei voll besetzten Rängen gefühlt?

Wenn alles nach Plan läuft werde ich genau hier im Oktober meinen nächsten Zieleinlauf haben.

Ein dickes Danke an die Polizei, den medizinischen Dienst, die Busfahrer und die vielen Streckenpsten: Es hat wieder Spaß gemacht, dabei gewesen zu sein.