Wegebeschreibung:
Der Wanderparkplatz Hochgern in Marquartstein (Burgstraße, 83250 Marquartstein) ist schattig und groß. Die Übersichtskarte am Ende des Parkplatzes gibt einen guten Überblick über die offiziell angeschriebenen Wanderwege.
Wir folgen der offensichtlichen Wegeführung, die uns unsere GPS-Karte vorgeschlagen hat, ohne weiter auf die Karte zu achten und wundern uns nicht weiter, dass unser ursprüngliches Ziel, der Zwölverspitz (1.633 m) nicht in der Beschilderung erscheint. Angekommen an der Schnappenkirche (1.100 m) ist klar, dass wir sicher nicht da sind, wo wir sein wollen.
Wir entschließen uns, den Hochgern (1.752 m) über die Staudacher Alm (1.150 m) anzusteuern. Der schmalere Weg über Wurzeln und Steine sowie die Windungen im Weg wirken für die Kinder wie ein neuer Motivator, da wir so den forststraßenartig ausgebauten Wegen entkommen. Dem relativ ebenen Teil bis zur Staudacher Alm folgt nach einer kurzen Stärkung auf der Alm der Aufstieg Richtung Gipfel. Wir nehmen die östliche Route, sehen aber andere Wanderer, die auch den Weg Richtung Hochlerch (1.520 m) bzw. Zwölverspitz oder Hochgernhaus gehen. Auf den Wegabschnitten mit wegbegleitender Vegetation ist aufgrund der Nordhanglage der steinige Untergrund noch etwas feucht und damit glatt. Wir sind froh, dass wir uns für den gut machbaren Aufstieg und nicht den ggfs. mühsameren Abstieg über diese Route entschieden haben. Die immer weitläufiger werdende Sicht auf den Chiemgau und den Chiemsee voller Segelboote entlohnt für jeden erklommenen Höhenmeter.
Der letzte Anstieg nach erreichen des Sattels auf den mit anderen Wanderern vollen Gipfel belohnt mit guter Sicht auf das Chiemgauer Voralpenland, u.a. auf den Hochfelln (1.674 m), den wir erste im Februar im Rahmen unseres Winterurlaubs besucht hatten.
Unser Abstieg zum Hochgernhaus führt über abschnittsweise steiniges Gelände mit groben Getöll unterhalb hoher Felswände und erlaubt auch schon die Sicht in die südlich gelegenen Talabschnitte. Mangels sichtbar ausgebautem Weg zum Gipfel nehmen wir die direkte Route Richtung Mittagessen und lassen den Zwölferspitz Rechts liegen, auch wenn wir Wanderer am Gipfel sehen können. Wer an diesem Tag nicht auf seien Buttermilch verzichten will, muss allerdings noch zwei Kurven weiter bis zur etwas unterhalb gelegenen Enzian-Hütte gehen.
Beim Abstieg nach Marquartstein achten wir nun besser auf unsere GPS-Karte, da wir ein weiteres Verlaufen uns und unseren Kindern nicht antun wollen und uns keine Beschilderung an der ausgebauten Forststraße nach Marquartstein ins Auge fällt. Wir verlassen gemäß unserer Wanderkarte die Fortstraße. Der weitere Abstieg führt uns über Wege, die zwar in der Karte eingezeichnet sind, jedoch abseits der offiziellen Wegweisung und zum Teil bereits so zugewuchert sind, dass wir unsere GPS-Karte einige Male aus der Tasche holen, um uns zu versichern, dass wir auf dem richtigen Heimweg sind. Diese abschnittsweise sehr rutschigen, matschigen und engen Wege hätten wir so nicht erwartet und auch nicht ohne unsere Karte gefunden. Im Nachhinein war es aber ein schönes Abendteuer für uns alle mit sehr schönen Aussichten, vorbei an idylisch gelegenen Hütten am Waldrand und einer schönen letzten Rast auf einer einsamen Waldlichtung.
Fazit:
Der Route des Wanderportals zum Zwölferspitz konnten wir zwar anfangs nicht folgen, haben aber am Ende doch die eigentlich für den Aufstieg geplanten Wege gefunden und zum Abstieg genutzt. Der Besuch des Hochgern über die Nordseite an der Staudacher Alm hat unseren Wandertag nur bereichert.
Eckdaten:
Weglänge: ca. 14,5 km
Höhenmeter: jeweils 1.200 m bergauf und bergab
Datum: Juli 2022