WANK, GARMISCH-PARTENKIRCHEN


Wegebeschreibung:

Von Wanderparkplatz Schlatten, oberhalb der Bundesstraße B2 zwischen Garmisch-Partenkirchen und Kaltenbrunn, brechen wir auf in Richtung Berggaststätte Gschwandtnerbauer, die so früh am Sonntag noch geschlossen hat. Den Hof mit der für Fahrzeuge und Mountainbikes breit ausgebauten Hofzufahrt verlassen wir, passieren den Hof und steigen auf einem ausgetretenen Pfad über eine Kuhweide bergauf.

Am ersten Wegweiser folgen wir nicht der Beschilderung „Wank“, stattdessen nehmen wir den Weg zur Tannenhütte, der uns erst einige Höhenmeter machen lässt, dann aber aufgrund geringer Höhenunterschiede einen schnellen Schritt weiter über bewaldete Kuhweiden und vorbei an mit Blumen übervollen Lichtungen erlaubt.

Einen scharf nach rechts vom Weg wegführender, immer kleiner und unscheinbarer werdender Pfad müssen wir nehmen und finden genau die Wanderbedingungen vor, die nicht nur den Kindern wirklich Spaß machen: Ein enger Weg über Wurzeln und Steine mitten durch die dichte Vegetation aus in den Weg ragendem Grün, Bäumen und Blumen, der sich rechts und links, leicht hoch und runter windet. Hier begegnen wir sehr wenig entgegenkommenden Wanderern.

Auf dem dann deutlich mehr in der Sonne liegenden Hauptweg, der sich entlang der Gondelstützen hinauf zu Gipfel windet, geht es dann mit den von Garmisch-Patenkirchen und der Mittelstation der Wankbahn kommenden Wanderern hinauf zum Gipfel des Wank (1.780 m).

Von der hölzernen Startrampe der Paragleider und Segelflieger oberhalb Bergstation der Wankbahn haben wir dann auch freien Blick auf das Zugspitzmassiv und den Eibsee, der nur noch auf der Aussichtsplattform neben Gipfelkreuz des Wank durch seine Rundumsicht verbessert wird. Dort sind dann auch die Mittenwalder Gipfel und die scheinbar ebenfalls, wie der Wank, mit Almen ausgebauten Gipfel des Ochsenberg (1.694 m), des Hoher Fricken (1.940 m) und des Bishof (2.033 m) zu sehen. Die gute Fernsicht an diesem Tag erlaubt sogar die freie Sicht auf den Staffelsee mit seinen beiden Inseln.

Nach einer kleinen Stärkung auf der Terrasse des Wankhauses mit freien Blick auf das Zugspitzmassiv gehen wir dann über das unbewaldete, für den Almbetrieb ausgestattete Gipfelplateau am süd-östlich des Wankgipfels gelegen Roßwank (1.688 m) vorbei, immer der Wegweisung Richtung Gschwandtnerbauer folgend. Der mit sinkender Höhe zunehmend beschattete Weg wird wieder einsamer, führt entlang an Bachläufen und lässt uns die Ruhe des Waldes spüren.

In die jetzt geöffnete und scheinbar auch gut besuchte Berggaststätte Gschwandtnerbauer kehren wir nicht mehr ein, da wir den Tag lieber noch in Garmisch-Patenkirchen im kühlen Nass ausklingen lassen.

Fazit:
Die größtenteils leeren Wanderwege in idyllischer Lage sowie die fantastische Sicht auf die immer wieder beeindruckenden umliegenden Bergmassive und exponierten Gipfel lassen diese Wanderroute auf den Wank an einem sonnigen Tag, wie heute, zu einem wirklichen Genuss werden.

Eckdaten:
Weglänge: ca. 12,5 km
Höhenmeter: jeweils 930 m bergauf und bergab
Datum: Juli 2022

HERZOGSTAND & HEIMGARTEN, WALCHENSEE


Wegebeschreibung:

Herzogstand … ein Klassiker. Wir gehen vom Parkplatz (6,00 € Parkgebühr, zzgl. 2,00 € Kurtaxe) an der Talstation der Herzogstandbahn in Walchensee Dorf (801 m) hinauf zum Herzogstandhaus (1.575 m). Unser Aufstieg führt über den abwechslungsreichen und, für einen schönen Samstag, nicht überfüllten Wanderweg H2. Dieser endet am Herzogstandhaus an dem breiten, gut ausgebauten Schotterweg zwischen der Herzogstandbahn-Bergstation am Fahrenberg (1.620 m) und am Fuß der Serpentinen, die uns zusammen mit den vielen Gondelfahrern hoch zum Gipfel des Herzogstandes leiten.

Bei einer Brotzeit am Gipfelkreuz mit Blick auf den Walchensee, den Kochelsee und die beide Seen verbindenden Rohre des Walchenseekraftwerks fällt die unterschiedliche Wasserfärbung des Walchensees besonders auf, dessen türkis-grüne Farbe auf dem relativ hohen Anteil an Calziumkarbonat zurückzuführen ist.

Nach einem kurzen Abstecher zum überfüllten Pavillon am Herzogstand gehen wir auf dem Wanderweg H1 über den Grat zum Heimgarten (1.790 m). „Dieses absolut fantastisches Bergerlebnis zählt zu den schönsten Gratwanderungen der Alpen.“, schreibt die Herzogstandbahn. Die laut dieser in der Bergbahnstation ausgelegten Wegbeschreibung erforderliche Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und das gute Schuhwerk bringen wir mit, nutzen aber gerne die an exponierten und steileren Stellen angebrachten und sehr gut in Stand gehaltenen Drahtseile zum Festhalten und zur Absturzsicherung. Um die Sicht auf beide Seiten des nach Norden in einer steilen Felswand abfallen Grats ohne die Gefahr eines ungewollten Fehltrittes genießen zu können, bleiben wir stehen, was aufgrund der hohen Anzahl von Wanderern auf dieser Strecke besonders an den steilen und engen Abschnitten an diesem Tag nicht selten vorkommt. Im Norden sehen wir die von den bayerischen Voralpenseen gespickte Landschaft mit dem Kloster Benediktbeuern und im Süden den Walchensee vor dem Mittenwalder Gipfelpanorama mit dem Obernachkanal, der das Wasser der Isar in den Walchensee leitet, um es für die Stromgewinnung im Walchenseekraftwerk nutzen zu können. Die Latschenkiefer am Wegrand im letzten Teil hinauf zum Heimgarten spendet dann auch noch etwas Schatten, den wir gerne zusammen mit den angenehm wehenden Luftböen zur leichten Abkühlung annehmen.

Am Gipfel des Heimgarten erwartet uns die Heimgartenhütte, wo wir unsere zweite Getränkepause einlegen und einen der wenigen Schattenplätze genießen. Anschließend machen wir uns auf den Abstieg zurück nach Walchensee Dorf zur Talstation der Herzogstandbahn, der uns über den abwechslungsreichen Wanderweg H5 und zum Ende hin entlang des Deiningbaches führt. Natürlich nutzen wir dabei die Gelegenheit einer Sitzbank zur Rast und letzten ausgiebigen Brotzeit mit Blick auf den Walchensee noch ausgiebig aus.

Unseren Wandertag lassen wir mit einem Fußbad im noch recht kühlen Walchensee am öffentlichen zugänglichen, ca. 200 m vom Parkplatz entfernten Strandbad abklingen, bevor wir uns auf den Heimweg machen.

Fazit:
Eine gelungene Wanderung mit vielen abwechslungsreichen Abschnitten und sehr vielen, zum Fernsehen einladenden Aussichten. Die Gondel haben wir auch mit unseren 10 und 12 Jahren alten Klindern nicht ansatzweise gebraucht und auch der laut Herzogstandbahn „Gratweg für Geübte“ durfte auf dieser Familenwanderung auf keinen Fall fehlen.

Eckdaten:
Weglänge: ca. 14,5 km
Höhenmeter: jeweils 1225 m bergauf und bergab
Datum: Juli 2022

Persönliche Notiz:
Rainer, dieses Mal warst du wieder ganz besonders in Gedanken und im Herzen dabei!