HÖRNLE – Unterammergau


Der Wetterbericht sagt Regen in den Morgenstunden und bis frühen Nachmittag bedeckten Himmel voraus. Wir müssen unsere geplante Tour zur Reichenhaller Haus auf dem Hochstaufen absagen, da wir mit unseren Kindern kein Risiko auf dem Bergsteig von Inzell bzw. Adlgass in des Bergmassiv den Staufen-Gebirgszug eingehen wollen.

Wir planen also um und machen uns früh am Morgen auf den Weg nach Kappel, nördlich von Unterammergau (836 m). Die Anfahrt unserer heute 8-köpfigen Wandergruppe mit 3 Kindern zwischen 11 und 13 Jahren erfolgt aufgrund der durch den Schienenersatzverkehr in München erschwerten Reise mit dem ÖPNV mit dem PKW zum Wanderparkplatz Kappel. Die Parkgebühr vom 7 Euro pro Fahrzeug erscheinen uns hoch, andere sinnvoll gelegene Parkmöglichkeiten gibt es schlicht aber nicht. Wir sind nicht die einzigen um diese Uhrzeit auf diesem Wanderparkplatz.

Unsere heutige Route führt uns ohne Regen, aber bei durchgehend nebliger und bewölkter Wetterlage zunächst steil auf schönen und abwechslungsreichen Wegen direkt über den Gipfel des Wildeck (1.437 m) zur Hörnlealm (1.431 m), bei der uns die zum Verkauf angebotenen , vermutlich handgestrickten Mützen auffallen. Da es noch zu früh für eine Pause ist, gehen wir weiter Richtung Hinteres Hörnle, um dann unterhalb des Aufstiegs zu diesem Gipfel in die Forststraße abzubiegen, auf der auch die ausgewiesene Tourenski- und Schneeschuhroute führt. Wir steigen über den zunächst den Hang querenden Weg und anschließend, an der Kreuzung mit dem Wanderweg aus Oberammergau, über dem Weg bergauf zum unbewanderten Gipfel des Stierkipfes (1.533 m) auf. Dort erwartet uns die sehr kurze Gelegenheit, einen Blick auf den Hochschergen auf der anderen Seite der Ammer zu ergattern. Dann treibt der Wind die Wolken wieder zu einer im Einheitsgrau verschmelzenden Wolkenwand zusammen und die kühle, feuchte Luft treibt wieder uns zum Aufbruch zum Gipfel des Hinteren Hörnle (1.548 m), den höchsten an diesem Tag. Die Sicht hat sich nicht verbessert, aber wir erreichen unser erstes Gipfelkreuz. Nachdem die Kinder uns ins Gipfelbuch eingetragen haben, fällt uns das aufgeschichtete Holz für das Johannisfeuer auf, das wir auf dem Abstieg passieren. Bei der nächsten Sitzgruppe, die hier oben alle mit Zäunen gegen die tierischen Bewohner dieser Alm geschützt sind, machen wir Pause und genießen die Windstille, nachdem wir uns gegen kräftigen Wind aus dem Tal den letzten Hang herunter bewegt hatten.

Etwas gestärkt passieren wir die Hörnle Alm und besuchen das Gipfelkreuz auf dem Mittleren Hörnle (1.496 m), das Kühe gerne zum kratzen zu nutzen scheinen. Über den Vorderen Hörle (1.484 m) mit seinem in eine Sitzbank integrierten Gipfelkreuzes gelangen wir zur 1954 errichteten Hörlehütte (1.390 m) der DAV-Sektion Starnberg , die über die Hörnle -Bahn auch für Gäste aus Bad Kohlgrub erreichbar ist. Hier stärken wir uns in der warmen und hellen Stube, während der Himmel zunehmend aufklärt und wir in Kürze sogar einen wolkenfreiem Himmel erleben dürfen.

Nach dem Besuch des letzten Gipfels, dem des Zeitberg oberhalb der Hütte und der mit echter schöner Fernsicht auf den Staffelsee, machen wir uns auf den anfangs sehr wurzelreichen, später über blumige Wiesen sowie Forst- und Asphaltstraßen führenden Weg zurück zum Parkplatz. Die letzten Kilometer im Tal sind wir froh um jeden schattenspendenden Baum.

Fazit:
Diese ca. 13 km lange Route über das Hörnle führt wenig merklich über insgesamt 1.870 Höhenmeter und ist wahrscheinlich sogar mehr lohnenswert bei schöner Fernsicht und/oder für Schneeschuh- oder Tourenskiwanderungen geeignete Schneelage. Wir hatten einen sehr schönen Tag ohne großes Erschöpfungsgefühl bei der Rückkehr von unserer Wanderung.