ELBSANDSTEINGEBIRGE


Eine Woche im Elbsandsteingebirge haben wir uns für unseren Pfinstferienurlaub ausgesucht. Für die einen von uns weckt es das schöne und weniger schöne Erinnerungen an die Kindheit in der DDR. Für die anderen schließt sich eine „Bildungslücke“.

Nach der Anfahrt über Dresden mit dem Zug bringt uns die S-Bahn in unseren Urlaubsort, den weitgehend autofreien und unterhalb der Bastei gelegenen Kurort Rathen an der Elbe. An die Nutzung der Fähre zur Flussüberquerung als „neues Verkehrsmittel“ in fast allen Orten, in denen wir uns die kommenden Tage aufhalten werden, gewöhnen wir uns schnell, sind aber besonders begeistert von der allein durch die Kraft der Elbeströmung betriebene Fähre in Rathen: Absolut würdig für einen Nachhaltigkeitspreis! Auf unserer letzten Überfahrt mit dieser Fähre erleben wir dann, das etwas mehr Wartezeit und weniger Planbarkeit der Preis für alle Beteiligten ist, da viele touristische Schifffahrtsgesellschaften vorrangig vor der Fähre passieren dürfen, private kleinere Boote warten müssen und es die Freizeitkanuten über das durch gelbe Bojen gekennzeichnete Haltestahlseil schaffen müssen. Und dies ohne den sonst sehr, sehr besonnen Fährenkapitän mit undurchschaubaren Lenkmanövern den letzten Nerv zu rauben.

Von unserer Unterkunft aus sind alle geplanten Aktivitäten dieser Woche sehr gut mit Bus und Bahn erreichbar.

Mit unseren Wanderungen größtenteils im Nationalpark Sächsische Schweiz und zum Teil auf dem lokal bekannten, normalerweise achtetappigen Malerweg erkunden wir die Gegend und erreichen die meisten in der Nähe sichtbaren Tafelberge mit ihren zum Teil verfallenen und noch genutzten Festungen, ihren Schluchten sowie ihren unzählige Treppen, Leitern, Steigen und Brücken aus Stein oder Metall:

  • Rathen – Bastei – Schwedenlöcher – Rathen
  • Ragten – Hockstein mit der Wolfsschlucht – Festung Hohenstein – Gautschgrotte – Nad Schandau
  • Rathen – Elbufer – Liliensteil – Festung Königstein – Kleiner Bärenstein – Wehlen
  • Ostrauer Mühle – Schrannsteine mit dem Gipfel des Schrannsteinwächters – Affensteine – Großer Winterstein – Schmilka

Dabei erreichen wir die umliegenden Orte an der Elbe: Königstein, Bad Schandau, Wehlen und Schmilka.

Das Freibad in Wehlen ist nach unserer Wanderung für zwei Stunden ganz das unsere, einschließlich der Wasserrutsche.

Eigene Ausflüge machen wir an den wanderfreien Ruhetagen in den Freizeitpark in Bad Schandau, zur Freilichtbühne Rathen sowie die Städte Dresden, Pirna und Meißen. Und natürlich besuchen wir dort neben den Festungen und Schlössern, den Marktplätzen und den anderen touristischen Zielen sehr viele Eisdielen und auch den einen oder anderen Biergarten.

Fazit:
Einen entspannten Wander- und Familienurlaub kann man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ohne Probleme im Elbsandsteingebirge machen.

Wings for Life World Run 2023, München

Der Aufbruch zum Münchner Olympiastadion bei schönstem Sonnenschein macht mich sicher, heute auf der Laufstrecke nicht in Regen zu kommen und somit mit maximal leichtem Equipment laufen zu können.

Das Training war aufgrund von kurzweiliger Krankheit in der Schlussphase der Laufvorbereitung und den nicht immer erfolgreichen Kampf gegen den inneren Schweinehund natürlich wieder weniger als ich mir jetzt wünschen würde. Aber was soll‘s, jetzt will ich herausgefunden, wie mein Trainingsstand ist: Schließlich steht für Ende des Jahres ja noch das eigentliche und weitaus herausforderernde Ziel an. Um so wertvoller ist diese Trainingsstandfedtstellung!

Auf diesen so anderen Lauf freue ich mich, weil ich umgeben sein werde von Läufern der unterschiedlichen Laufstärken, Nordic Walkern und Menschen in ihren Rollstühlen. Nachdem ich im letzten Jahr von einem Rollstuhlfahrer auf dem Weg in eine Brückenunterführung so hoffnungslos abgehängt wurde, dass ich ihn nicht wieder einholen konnte, bin ich gespannt wie ich mich in diesem Jahr gegenüber dieser Gruppe meiner „Mitfahrer“ schlagen werde.

Mehr als 11.000 Menschen werden in wenigen Stunden im Olympiagelände 206.727 Menschen weltweit am Start stehen. Das Catcher Car steht bereits im Startraum und ist ein beliebtes Fotoobjekt. Diese Fahrzeuge werfen dann real oder virtuell der Reihe nach von hinten das Feld aufrollen und auf der ganzen Welt für einen Teilnehmer nach dem anderen durch deren Vorbeifahrt das Rennen beenden: Natürlich nicht ohne vorher noch einen Endspurt zu versuchen, um noch den einen oder anderen Meter auf der persönliche Habenseite verbuchen zu können.

Die Sonne scheint, ein kühlender, leichter Wind weht nur selten und der Startbereich füllt sich, während die letzten Aufwärm- und Stretchingaktivitäten praktiziert werden: Jetzt kann’s losgehen!

Die ersten Kilometer sind aufgrund der Läuferdichte auf den normalen Wegen im Olympiapark nicht die Trainingspace möglich, ohne den Laufenden vor mir über den Haufenp zu laufen. Das ändert sich schnell nach ca. 9 km, wenn die Strecke auf für den Verkehr gesperrten Straßen geführt wird und das Laufen der Ideallinie einfacher wird. Auch wenn diese am Ende wahrscheinlich nur wenige Meter im Gesamtergebnis bringen wird.

Der Asphalt der Strecke ist hier bereits ordentlich aufgeheizt, sodass jede Versorgungsstation als Flüssigkeitstankstelle und Dusche sehr schnell herbeigesehnt wird. 

Nachdem die Polizeimotorräder und die Fahrradfahrer des Organisationsteams durchgefahren sind, steigt die Laufgeschwindigkeit unter Versehr der allerletzten Kraftreserven bis das „erlösende“ Catcher Car hupend vorbeikommt. Für heute ist es geschafft.

Der Bus, der uns zurück ins Stadion bringt, gleicht mehr einer Sauna und muss sicher gut gelüftet werden, bevor er wieder zu n den normalen Linieneinsatz kommen. Die vom Personal ausgegebenen Wasserflaschen finden jedenfalls dankbare Abnehmer.

Zwei Dinge sind spätestens jetzt aber klar: Erstens der aktuelle Trainingsstand wurde formal festgestellt und, zweitens, dieser erlaubt noch etwas Arbeit in den kommenden Monaten.

Der Empfang bei Ankunft durch den Marathontunnel und die „Ehrenrunde“ auf der Leichtathletikbahn im Olympiastadion zum Auslaufen sind wir immer einfach super! Wie haben sich die Athleten wohl an gleicher Stelle 1972 bei voll besetzten Rängen gefühlt?

Wenn alles nach Plan läuft werde ich genau hier im Oktober meinen nächsten Zieleinlauf haben.

Ein dickes Danke an die Polizei, den medizinischen Dienst, die Busfahrer und die vielen Streckenpsten: Es hat wieder Spaß gemacht, dabei gewesen zu sein.

ROM, ITALIEN


Rom, die Hauptstadt Italiens und des römischen Reiches, ist Ziel unseres Besuchs im Februar 2023.

Die Hin- bzw. Rückfahrt mit dem Nachtzug vom HBF München nach Roma Termini mit Umstieg in Bologna und einzigen Zwischenhalt am Bahnhof in Florenz ist nicht nur für die Kinder aufregend, sondern auch eine sehr willkommene Gelegenheit früh und ausgeschlafen in Rom anzukommen sowie spät wieder fahren zu können. 

Natürlich stehen die üblichen touristischen Ziele, wie Panteon, Spanische Treppe, Trevibrunnen, Petersplatz mit Petersdom und Kuppelbesteigung, Piazza Navona, Capitolshügel, Forum Romanum, Colosseum, Engelsburg, Aventinshügel mit Basilica di Santa Sabrina all’Avento und dem Buco della serratura dell’Ordine di Malta u.v.m., auch bei uns auf dem Programm für den ersten Besuch der Kinder in der für diese Jahreszeit unnormal vollen Stadt. Allerdings sind Eisessen und mit Steine-Sammeln am Meer manchmal viel spannender.

Die Metro, Busse und Trambahnen der ATAC bringen uns auf kurzen und langen Stecken zu jedem Ziel. Auch wenn die öffentlichen Verkehrsmittel sehr oft mit Schülern am Morgen, Touristen am Tag und Nachtschwärmer am Abend oft sehr voll gefüllt sind, ist für unsere ganze Gruppe immer ein Platz frei. Auffällig ist, dass hier nicht nur für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen schnell und freizügig ein Sitzplatz frei gemacht wird, sondern auch ebenso für Kinder. Diese danken es gerne, da die Fahrweise im Straßenverkehr auch von den Businsassen oft gutes Festhalten beim stehen im Fahrzeug verlangt. Die Tarife sind im Vergleich zu Zuhause günstig und sehr einfach. Im Hin und Her der verschieden Bus- Metro- und Regionalzuglinien sowie im Gewirr der großen und kleinen Straßen finden wir uns Dank unserer Apps auf dem Mobiltelefon aber immer gut und leicht zurecht. Lernen mussten wir, dass es mehre Haltestellen in einer Straße geben kann, die nach dieser Straße benannt sind und nur einen „Anhang“ haben, die dann die richtige Haltestelle ausweist: Also nicht zu früh aussteigen, wir das uns passiert ist.

Wir besuchen im diesen acht Tagen aber auch nicht oder weniger touristische Ziele:

  • die Ponte Milvio (Trambahnhaltestelle Tiziano oder Bushaltestelle Lgt Thaon Di Revel / Ponte Milvio), wegen ihrer historischen Bedeutung für die Beendung der Christenverfolgung im römischen Reich.
  • Die Ausgrabungen von Ostia Antica, die uns eine Zeitreise in eine vollständige römische Stadt einschließlich Gebäude- und Stadtstrukturen bis hin zu vollständig erhaltenen Mosaiken und Fresken erlauben. (Kleiner Hinweis: Der Audioguide, in den auch zwei Kopfhörer eingesteckt werden können, reicht in der kleinen, Drei-Stunden-Variante leicht aus. Die 7-Stunden-Variante hätte unsere Kondition überfordert.)
  • Der Sandstrand von Ostia Lido Centro, der zu dieser Jahreszeit noch rau und windig ist und uns an unsere gemeinsame Zeit an der Südküste von England erinnert.
  • Das Acquedotto Claudio im Parco delgi Acquedotti (Metrostation Giulio Agricola), das uns das Erleben dieses auf ca. 1,3 km Länge erhaltenen römische Imgrnieurbauwerks erlaubt. 
  • Über den Monte Mario finden wir einen schönen, in einer Parkanlage verlaufenden Fußweg vorbei am Osserrvatotio Copernicano, mit unverbauten Aussichtspunkten über die gesamte Innenstadt von Rom und einem gefühlt antiken Bodenbelag, Der Weg bringt uns von unserer Unterkunft im Stadtteil Balduina zum Olympiagelände mit den 59 von ursprünglich 60 Statuen aus der Regierungszeit von Mussolini. Anschließend nutzen wir den Fußweg am Tieber, den viele Römer zum Spaziergehen und Joggen nutzen, um über die Piazza del Popolo zum Park der Villa Borghese zu gelangen.
  • Die Insola Tiberina (Tiberinsel), an deren Südende wir einen ruhigen, gefühlt menschenleeren und schattigen Ort mit Blick auf den noch stehenden Teil der antiken Steinbrücke Ponte Emilio aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. für eine ausgiebige Brotzeit- und Gehpause zum Beineausstrecken finden.
  • Im Mercato Trionfale (Bushaltestelle Doria Andrea / Largo Trionfale) tauchen wir in das Marktgetreibe der Römer ein und genießen im Anschluss eine vorzügliche Brotzeit. 
  • Der Circus Maximus, an dessen südlichen Ende wir auf Drängen der Kinder die Geschichte dieses Ortes von der Urzeit bis heute mit Hilfe von VR-Brillen in 3D erfahren. Auch wir Erwachsene sind am Ende begeistert.

Auch wenn wir die Hektik, die Menschenmengen und der viele offen auf den Straßen liegende Müll als unangenehm empfinden, finden wir in den privaten Räumen, wie hinter den Mauern unserer Unterkunft, aber genau das Gegenteil: einen ruhigen, mit Sorgfalt gestalteten und gepflegten Ort. An diesen Umstand mussten wir uns aber gewöhnen.

Fazit:
Eine sehr schöne und interessante Reise, die wir sicher nicht missen wollen.

RESTERHÖHE, HOLLERSBACH


Da im Nationalpark Hohe Tauern leider nur wenig Schnee liegt, werden durch die Nationalparkranger keine geführten Touren angeboten.

Die Wandersaison 2023 beginnt dennoch dieses Jahr bereits im Januar mit einem freundlichen guten Morgen meiner mitwartenden Dame im morgendlichen Dunkel an der Bushaltestelle in Hollersbach, wo wir für diese Woche Quartier bezogen haben. Der Postbus der Linie 670 bringt mich zunächst nach Mittersill. Am Stadtplatz reicht die Zeit des Umstiegst für einen Cafe in der Backerei, während Arbeiter mit den ersten Sonnenstrahlen die Stände des Christkindelsmarktes abbauen, die unter einem überdimensionalen Adventskranz für die Vorweihnachtszeit aufgestellt wurden. Den Postbus der Linie 4010 Richtung Kitzbühel verlasse ich an der Haltestelle Pass Thurn Rester Höhe (1280 m). Auf dem Weg dorthin öffnet sich der Blick über das nebelverhangene Tal der Salzach mit seinen raureifbedeckten Dächern, während immer mehr Ski- und Snowboardfahrer*Innen zusteigen.

Der 1,5-stündige Aufstieg zur Resterhöhe (1894 m) beginnt gegen 8:30 Uhr an der Talstation des Sessellifts, nachdem die Schneeschuhe angelegt und die Teleskopstöcke auf Länge gebracht sind. Der Weg führt zu Anfang entlang der Piste Nr. 70 bzw. 70a der roten Kategorie. Mit mir starten eine Hand voll Tourenskigeher*Innen. Auf dem steilen Abschnitten an der Piste werden dann die Unterschiede zwischen Schneeschuh- und Tourenskigehen sichtbar: Mit den Schneeschuhen kann man einfach auf so gut wie jeden Hang senkrecht aufstreifen. Da wir früh gestartet sind, können die anderen Skitourengeher*Innen und ich die Piste leicht an einer breiten Stelle kreuzen, ohne von den einem Alpinski erfasst zu werden.

Der zweite Teil der Strecke führt dann abseits der Piste auf Wanderwegen weiter. Einigen Tourenskigehern war das wohl zu langweilig, da immer wieder alternative Routen im Schnee sichtbar sind. Ohne den Kunstschnee der Pistenbeschneiumgsanlagen wird spätestens jetzt deutlich, dass nur eine dünne Schicht gefrorener Altschnee von der Naturschneedecke übrig ist. An vereinzelten Stellen muss man auch schon über das Gras offen gehen. 

Die Aussicht ins Tal und auf die umliegenden, mit Schnee bedeckten Giplel werden mit jedem geschaften der 611 Höhenmeter des Aufstiegs besser. Das frühe Aufstehen wird jetzt belohnt, da die Sonne noch sehr milde die Luft aufwärmt und man nicht zu sehr ins Schwitzen kommt, obwohl die in der Früh noch sehr gebrauchten dünne Daunen- und Fleezejacke bereits im Rucksack verschwunden sind, als der ca. 3,6 km lange Weg bergauf geschafft ist. 

Nach einer Pause auf dem Gipfel der Resterhöhe in der uhrzeitbedingt noch spärlich gefüllten Hütte geht es auf den gut ausgeschilderten, ca. 10,3 km langen Abstieg für ca. 2 3/4 Stunden zunächst Richtung Mühlbach, dann über die Talstation der Panorabahn nach Hollersbach.

Die 1.120 Höhenmeter talabwärts vergehen kurzweilig: Nach ca. einer Stunde müssen die Schneeschuhe auf den Rücken wandern und es wechseln sich lange Teilabschnitte mit schmalen Wanderpfaden und kurze Teilabschnitte mit Forststraße im Wald ab.

Im Tal nutze ich die Unterführung unter der Bundesstraße, um anschließend die Brücke über und die Straße entlang der Salzach nach Hollersbach zu gehen

Fazit:
Wieder ein durch und durch gelungener Tag. Die Routenwahl war gut und hätte sogar, Dank des frühen Starts, noch einen kleinen Abstecher zum Zweitausender erlaubt. 

Eckdaten:
Weglänge: ca. 12,9 km
Höhenmeter: bergauf ca. 610 m und bergab ca. 1.120 m
Datum: Januar 2023

ALPSPITZE, GARMISCH-PARTENKIRCHEN


Wegebeschreibung:

Aufgrund des schweren Bahnunglücks bei Garmisch-Partenkirchen und des deshalb noch geschlossenen Gleises, erfolgt die Anfahrt mit dem PKW. Tiefhängende Wolken im Voralpenland machen nur vereinzelt den Weg frei für die Sonne und erlauben damit nur selten den Blick auf die Berge. Kurz vor Garmisch-Patenkirchen kommt das heute Ziel, das Zugspitzmassiv des Wettersteingebirges und insbesondere die Alpspitze, das erste Mal in ihrer vollen Pracht ins Visier. 

Der Parkplatz an der Alpspitzbahn Talstation (748 m) kann in den zulässige Öffnungszeiten kostenlos genutzt werden. Die Gondel bringt mich zur Alpspitzbahn Bergstation (2.033 m) unterhalb des Osterfolderkopf (2.060 m), da sich für Nachmittag Wolken angesagt haben und mein Ziel sicher erreicht werden soll. Der Einstieg des Klettersteig Ferrata auf 2.160 m ist schnell erreicht. 

Meine erste Klettersteigbegehung kann beginnen. Anspannung ist sicher zu spüren beim Blick zu Gipfel, den es gilt in ca. 450 Höhenmetern zu erreichen, aber die Ausrüstung stimmt und das theoretisch angeeignete Wissen für richtiges und sicheres will in die Praxis umgesetzt werden.

Es macht richtig Spaß, die Kondition stimmt und die Konzentration ist voll da. Kurz vor dem Gipfel der Alpspitze (2.628 m) kommt es kurz vom „Stau“ und es ist Zeit sich mit zwei Mitwanderern aus Dresden über das Klettersteigehen zu unterhalten, während man wartet, bis der nächste Seilabschnitt wieder frei wird, sich einzuklinken.

Am Gipfel treffen sich dann die Klettersteiggeher und die Wanderer, die über den Ostgard aufgestiegen waren. Diesen nutze ich zum Abstieg. Der Weg führt am Anfang über Geröll und Split, im mittleren und im unteren Abschnitt sind kurze Kletterpassagen zu meistern, die nicht alle über Seile und Tritte gesichert sind. Ich biege rechts ab und folgen dem Wegweiser zum Bernadeinkopf (2.144 m).

Kurz vor dem Gipfel des Bernadeinkopf befindet sich der Ein- Stieg in den Klettersteig Schöngänge, den wir weiter zum Abstieg nutzen und gehen anschließend zum Kreuzeckhaus am Kreuzeck (1.651 m), wo wir Pause machen. Nach einer Stärkung gehen wir über Wanderwege hinab zur Alpspitzbahn Talstation.

Fazit:
Herausfordernde, aber machbare Wanderung für Anfänger vom Klettersteiggehen; sicheres Gehen im Gelände mit Geröll und Split und keine Höhenangst muss sein.

Eckdaten:
Weglänge: ca. 12 km
Höhenmeter: bergauf ca. 650 m und bergab ca. 1.900 m
Datum: August 2022

WANK, GARMISCH-PARTENKIRCHEN


Wegebeschreibung:

Von Wanderparkplatz Schlatten, oberhalb der Bundesstraße B2 zwischen Garmisch-Partenkirchen und Kaltenbrunn, brechen wir auf in Richtung Berggaststätte Gschwandtnerbauer, die so früh am Sonntag noch geschlossen hat. Den Hof mit der für Fahrzeuge und Mountainbikes breit ausgebauten Hofzufahrt verlassen wir, passieren den Hof und steigen auf einem ausgetretenen Pfad über eine Kuhweide bergauf.

Am ersten Wegweiser folgen wir nicht der Beschilderung „Wank“, stattdessen nehmen wir den Weg zur Tannenhütte, der uns erst einige Höhenmeter machen lässt, dann aber aufgrund geringer Höhenunterschiede einen schnellen Schritt weiter über bewaldete Kuhweiden und vorbei an mit Blumen übervollen Lichtungen erlaubt.

Einen scharf nach rechts vom Weg wegführender, immer kleiner und unscheinbarer werdender Pfad müssen wir nehmen und finden genau die Wanderbedingungen vor, die nicht nur den Kindern wirklich Spaß machen: Ein enger Weg über Wurzeln und Steine mitten durch die dichte Vegetation aus in den Weg ragendem Grün, Bäumen und Blumen, der sich rechts und links, leicht hoch und runter windet. Hier begegnen wir sehr wenig entgegenkommenden Wanderern.

Auf dem dann deutlich mehr in der Sonne liegenden Hauptweg, der sich entlang der Gondelstützen hinauf zu Gipfel windet, geht es dann mit den von Garmisch-Patenkirchen und der Mittelstation der Wankbahn kommenden Wanderern hinauf zum Gipfel des Wank (1.780 m).

Von der hölzernen Startrampe der Paragleider und Segelflieger oberhalb Bergstation der Wankbahn haben wir dann auch freien Blick auf das Zugspitzmassiv und den Eibsee, der nur noch auf der Aussichtsplattform neben Gipfelkreuz des Wank durch seine Rundumsicht verbessert wird. Dort sind dann auch die Mittenwalder Gipfel und die scheinbar ebenfalls, wie der Wank, mit Almen ausgebauten Gipfel des Ochsenberg (1.694 m), des Hoher Fricken (1.940 m) und des Bishof (2.033 m) zu sehen. Die gute Fernsicht an diesem Tag erlaubt sogar die freie Sicht auf den Staffelsee mit seinen beiden Inseln.

Nach einer kleinen Stärkung auf der Terrasse des Wankhauses mit freien Blick auf das Zugspitzmassiv gehen wir dann über das unbewaldete, für den Almbetrieb ausgestattete Gipfelplateau am süd-östlich des Wankgipfels gelegen Roßwank (1.688 m) vorbei, immer der Wegweisung Richtung Gschwandtnerbauer folgend. Der mit sinkender Höhe zunehmend beschattete Weg wird wieder einsamer, führt entlang an Bachläufen und lässt uns die Ruhe des Waldes spüren.

In die jetzt geöffnete und scheinbar auch gut besuchte Berggaststätte Gschwandtnerbauer kehren wir nicht mehr ein, da wir den Tag lieber noch in Garmisch-Patenkirchen im kühlen Nass ausklingen lassen.

Fazit:
Die größtenteils leeren Wanderwege in idyllischer Lage sowie die fantastische Sicht auf die immer wieder beeindruckenden umliegenden Bergmassive und exponierten Gipfel lassen diese Wanderroute auf den Wank an einem sonnigen Tag, wie heute, zu einem wirklichen Genuss werden.

Eckdaten:
Weglänge: ca. 12,5 km
Höhenmeter: jeweils 930 m bergauf und bergab
Datum: Juli 2022

PACKLISTE & VORBEREITUNG ALPENÜBERQUERUNG

RUNDSÄTZLICHES:

  • Ausreichend Trinken: Bei Dehydrierung steigt in Kombination mit geringeren Sauerstoffanteilen in hohen Lagen die Gefahr von Schwindel und Konzentrationsschwächen. Je höher der WEG führt desto höher ist der minimale Flüssigkeitsbedarf je Person. Bei der Planung sollte das berücksichtigt werden.
  • Das Gewicht des voll gepackten Rucksacks eines Erwachsenen sollte einschließlich Getränke nicht schwerer sein als 8 kg.
  • Die Schlaufe der Wanderstecken nicht benutzen, um die Stecken im Ernstfall einfach los lassen und so Unfälle vermeiden zu können. An Wegabschnitten, an denen die Stecken eher hinderlich sein können (z.B. an feuchten, rutschigen Steinoberflächen), sollten die Stecke unbedingt weggepackt und die Hände zur Eigensicherung und zum Festhalten genutzt werden.
  • Richtige Packordnung im Rucksack: Vor Feuchtigkeit zu schützende und oft oder schnell gebrauchte Ausrüstungsgegenstände kommen in den oberen Teil des Rucksacks bzw. in gut erreichbare Taschen
  • Getränkeflaschen werden bei uns nur außen an den Rucksack gehängt. Diese werden nur bei wirklich sicheren Quellen (z.B. auf Hütten) bei jeder sich bietenden Gelegenheit wieder aufgefüllt.

TOUREN- UND ROUTENPLANUNG:

  • Trittsicherheit und Kondition aufbauen, eigene Grenzen kennenlernen.
  • Route planen, ggfs. Versorgung von GPS-Karten mit der Routenplanung.
  • Unterkünfte suchen und buchen.
  • Einkehr- / Einkaufsmöglichkeiten und Geldautomaten auf dem Weg suchen (Öffnungszeiten beachten!).
  • Haltestellen und Fahrpläne der relevanten öffentlichen Verkehrsmittel suchen,
    Fahrkarten buchen, ggfs. verfügbare Apps und Homepages heraussuchen.

KLEIDUNG:

  • eingelaufene Bergschuhe, wenn nötig mit passenden Spikes zum Überziehen
  • eingelaufene lange Socken, 2-3 Paar (ggfs. Wandersocken)
  • Unterwäsche, 2-3 Sets
  • kurzärmliches Shirt / Hemd, 2-3 Stück (viele bevorzugten Merinowolle)
  • Langärmliges Shirt / Hemd, 1 Stück
  • bequeme und leichte, langbeinige Hose (idealerweise: mit abnehmbaren Hosenbeinen)
  • kurze Hose
  • Kappe oder Hut als Sonnenschutz
  • Regenjacke und Regenhose (alternativ: Regenponcho)
  • Schlauchtuch als Stirnband, Sonnenschutz und Halstuch gegen Wind der Sonne
  • lange Unterhose
  • Fleecejacke
  • ggfs. Softshelljacke und Stulpen (im Frühling oder Herbst)
  • Handschuhe und Mütze
  • Hüttenschuhe, ggfs. auch als Zweitschuhe nutzbar
  • Badehose /-anzug
  • Ggfs. Schlafanzug

AUSRÜSTUNG:

  • eingetragener Rucksack mit Regenabdeckung (ca. 35-40 l für Erwachsene)
  • Wasserdichte Taschen (Drybag) und Geldbeutel
  • Getränkeflachen (mind. 1,5 Liter pro Person)
  • Tasse und Göffel
  • Teleskop-Wanderstöcke
  • Sonnenschutz (Sonnencreme und Lippenschutz mit Lichtschutzfaktor 50, Hut bzw. Mütze, Oberteile mit Kragen)
  • Sonnenbrille (idealerweise Gläser Kategorie 3 oder 4, in Abhängigkeit der Anforderungen der geplanten Tour) mit Etui
  • (Lese-)Brille mit Elui
  • Hüttenschlafsack: Schafsäcke aus Seide sind leicht und relativ teuer. Wir begnügen uns mit der einfachen Baumwollvariante.
  • (Taschen-)Messer
  • Taschenlampe, idealerweise als Stirnlampe, ggfs. Ersatzbatterien bzw. Ladegerät
  • Feuerzeug
  • ggfs. Schirm
  • Mobiltelefon und Ladegerät (ggfs. Powerbank) mit mobilen Wanderkarten (Wander-App mit Offline-Karte), (Berg-)Wetter-Apps, Fahrplan- oder Ticket-Apps und im Wandergebiet gültigen Notfallnummern (ggfs. Notfall-Apps)
  • ggfs. E-Book-Reader (alternativ: App auf Mobiltelefon)
  • Kopfhörer
  • ggfs. Kamera
  • Block/Notizbuch und Kugelschreiber
  • Reiseunterlagen (Buchungsbestätigungen, Kontakte Unterkünfte, Fahrkarten, Fahrpläne, Ausweis oder Pass, DAV-Ausweise, Krankenkassenkarte, Impfbuch/-zertifiate) und Kartenmaterial
  • EC- / Kreditkarte und ausreichend Bargeld: Kartenzahlung ist auf den meisten Hütten nicht möglich.
  • FFP2-Schutzmasken, Desinfektionsmittel, Corona-Schnelltests
  • Reiseapotheke: Verbandszeug, Stützverbände, Blasenpflaster, elastisches Sporttape, Behandlung von Sonnenbrand, Zeckenentferner, Schmerztabletten, Kohletabletten/Imodium Akut, Rettungsfolie, persönliche Medikamente, Nagelschere, Pinzette
  • ggfs. Kniebandage oder Schuheinlagen
  • ggfs. Ohrstöpsel (z.B. Oropax) und Schlafmaske
  • Hygieneartikel (Zahnbürste, -seide und -pasta, feste Seife und Shampoo, Rasierer, Hirschtalg, etc.), Waschlappen und (Mikrofaser-)Handtuch
  • Taschentücher (Stoff / Papier) und Klopapier
  • Waschmittel (portioniert, für Handwäsche) und Wäscheleine
  • Plastiktüte (Müll, Schmutzwäsche, etc.)
  • Spielkarten / Würfel (Kniffel)
  • Stoffbeutel für genutzte Wäsche

VERPFLEGUNG:

Bei der Verpflichtung ist man auf das im Rahmen der Versorgung in den Unterkünften angebotene Frühstück, Abendessen und Lunchpaketen bzw. die Einkehr- und Einkaudsmöglichkeiten auf dem Weg angewiesen.

Darüber hinaus gibt es Möglichkeiten zur Mitnahme von:

  • Elektrolyt- / Magnesiumtabletten (zur Vorbeugung gegen Muskelkrämpfe)
  • Müsliriegel, Trockenobst oder Nüsse
  • Gummibärchen (halten die Motivation unterwegs bei jung und alt hoch!)
  • Brote, Gemüse und Obst, sowie es die Unterkunft und der Rucksack zulässt.

HERZOGSTAND & HEIMGARTEN, WALCHENSEE


Wegebeschreibung:

Herzogstand … ein Klassiker. Wir gehen vom Parkplatz (6,00 € Parkgebühr, zzgl. 2,00 € Kurtaxe) an der Talstation der Herzogstandbahn in Walchensee Dorf (801 m) hinauf zum Herzogstandhaus (1.575 m). Unser Aufstieg führt über den abwechslungsreichen und, für einen schönen Samstag, nicht überfüllten Wanderweg H2. Dieser endet am Herzogstandhaus an dem breiten, gut ausgebauten Schotterweg zwischen der Herzogstandbahn-Bergstation am Fahrenberg (1.620 m) und am Fuß der Serpentinen, die uns zusammen mit den vielen Gondelfahrern hoch zum Gipfel des Herzogstandes leiten.

Bei einer Brotzeit am Gipfelkreuz mit Blick auf den Walchensee, den Kochelsee und die beide Seen verbindenden Rohre des Walchenseekraftwerks fällt die unterschiedliche Wasserfärbung des Walchensees besonders auf, dessen türkis-grüne Farbe auf dem relativ hohen Anteil an Calziumkarbonat zurückzuführen ist.

Nach einem kurzen Abstecher zum überfüllten Pavillon am Herzogstand gehen wir auf dem Wanderweg H1 über den Grat zum Heimgarten (1.790 m). „Dieses absolut fantastisches Bergerlebnis zählt zu den schönsten Gratwanderungen der Alpen.“, schreibt die Herzogstandbahn. Die laut dieser in der Bergbahnstation ausgelegten Wegbeschreibung erforderliche Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und das gute Schuhwerk bringen wir mit, nutzen aber gerne die an exponierten und steileren Stellen angebrachten und sehr gut in Stand gehaltenen Drahtseile zum Festhalten und zur Absturzsicherung. Um die Sicht auf beide Seiten des nach Norden in einer steilen Felswand abfallen Grats ohne die Gefahr eines ungewollten Fehltrittes genießen zu können, bleiben wir stehen, was aufgrund der hohen Anzahl von Wanderern auf dieser Strecke besonders an den steilen und engen Abschnitten an diesem Tag nicht selten vorkommt. Im Norden sehen wir die von den bayerischen Voralpenseen gespickte Landschaft mit dem Kloster Benediktbeuern und im Süden den Walchensee vor dem Mittenwalder Gipfelpanorama mit dem Obernachkanal, der das Wasser der Isar in den Walchensee leitet, um es für die Stromgewinnung im Walchenseekraftwerk nutzen zu können. Die Latschenkiefer am Wegrand im letzten Teil hinauf zum Heimgarten spendet dann auch noch etwas Schatten, den wir gerne zusammen mit den angenehm wehenden Luftböen zur leichten Abkühlung annehmen.

Am Gipfel des Heimgarten erwartet uns die Heimgartenhütte, wo wir unsere zweite Getränkepause einlegen und einen der wenigen Schattenplätze genießen. Anschließend machen wir uns auf den Abstieg zurück nach Walchensee Dorf zur Talstation der Herzogstandbahn, der uns über den abwechslungsreichen Wanderweg H5 und zum Ende hin entlang des Deiningbaches führt. Natürlich nutzen wir dabei die Gelegenheit einer Sitzbank zur Rast und letzten ausgiebigen Brotzeit mit Blick auf den Walchensee noch ausgiebig aus.

Unseren Wandertag lassen wir mit einem Fußbad im noch recht kühlen Walchensee am öffentlichen zugänglichen, ca. 200 m vom Parkplatz entfernten Strandbad abklingen, bevor wir uns auf den Heimweg machen.

Fazit:
Eine gelungene Wanderung mit vielen abwechslungsreichen Abschnitten und sehr vielen, zum Fernsehen einladenden Aussichten. Die Gondel haben wir auch mit unseren 10 und 12 Jahren alten Klindern nicht ansatzweise gebraucht und auch der laut Herzogstandbahn „Gratweg für Geübte“ durfte auf dieser Familenwanderung auf keinen Fall fehlen.

Eckdaten:
Weglänge: ca. 14,5 km
Höhenmeter: jeweils 1225 m bergauf und bergab
Datum: Juli 2022

Persönliche Notiz:
Rainer, dieses Mal warst du wieder ganz besonders in Gedanken und im Herzen dabei!

HOCHGERN, MARQUARTSTEIN


Wegebeschreibung:

Der Wanderparkplatz Hochgern in Marquartstein (Burgstraße, 83250 Marquartstein) ist schattig und groß. Die Übersichtskarte am Ende des Parkplatzes gibt einen guten Überblick über die offiziell angeschriebenen Wanderwege.

Wir folgen der offensichtlichen Wegeführung, die uns unsere GPS-Karte vorgeschlagen hat, ohne weiter auf die Karte zu achten und wundern uns nicht weiter, dass unser ursprüngliches Ziel, der Zwölverspitz (1.633 m) nicht in der Beschilderung erscheint. Angekommen an der Schnappenkirche (1.100 m) ist klar, dass wir sicher nicht da sind, wo wir sein wollen. 

Wir entschließen uns, den Hochgern (1.752 m) über die Staudacher Alm (1.150 m) anzusteuern. Der schmalere Weg über Wurzeln und Steine sowie die Windungen im Weg wirken für die Kinder wie ein neuer Motivator, da wir so den forststraßenartig ausgebauten Wegen entkommen. Dem relativ ebenen Teil bis zur Staudacher Alm folgt nach einer kurzen Stärkung auf der Alm der Aufstieg Richtung Gipfel. Wir nehmen die östliche Route, sehen aber andere Wanderer, die auch den Weg Richtung Hochlerch (1.520 m) bzw. Zwölverspitz oder Hochgernhaus gehen. Auf den Wegabschnitten mit wegbegleitender Vegetation ist aufgrund der Nordhanglage der steinige Untergrund noch etwas feucht und damit glatt. Wir sind froh, dass wir uns für den gut machbaren Aufstieg und nicht den ggfs. mühsameren Abstieg über diese Route entschieden haben. Die immer weitläufiger werdende Sicht auf den Chiemgau und den Chiemsee voller Segelboote entlohnt für jeden erklommenen Höhenmeter.

Der letzte Anstieg nach erreichen des Sattels auf den mit anderen Wanderern vollen Gipfel belohnt mit guter Sicht auf das Chiemgauer Voralpenland, u.a. auf den Hochfelln (1.674 m), den wir erste im Februar im Rahmen unseres Winterurlaubs besucht hatten.

Unser Abstieg zum Hochgernhaus führt über abschnittsweise steiniges Gelände mit groben Getöll unterhalb hoher Felswände und erlaubt auch schon die Sicht in die südlich gelegenen Talabschnitte. Mangels sichtbar ausgebautem Weg zum Gipfel nehmen wir die direkte Route Richtung Mittagessen und lassen den Zwölferspitz Rechts liegen, auch wenn wir Wanderer am Gipfel sehen können. Wer an diesem Tag nicht auf seien Buttermilch verzichten will, muss allerdings noch zwei Kurven weiter bis zur etwas unterhalb gelegenen Enzian-Hütte gehen.

Beim Abstieg nach Marquartstein achten wir nun besser auf unsere GPS-Karte, da wir ein weiteres Verlaufen uns und unseren Kindern nicht antun wollen und uns keine Beschilderung an der ausgebauten Forststraße nach Marquartstein ins Auge fällt. Wir verlassen gemäß unserer Wanderkarte die Fortstraße. Der weitere Abstieg führt uns über Wege, die zwar in der Karte eingezeichnet sind, jedoch abseits der offiziellen Wegweisung und zum Teil bereits so zugewuchert sind, dass wir unsere GPS-Karte einige Male aus der Tasche holen, um uns zu versichern, dass wir auf dem richtigen Heimweg sind. Diese abschnittsweise sehr rutschigen, matschigen und engen Wege hätten wir so nicht erwartet und auch nicht ohne unsere Karte gefunden. Im Nachhinein war es aber ein schönes Abendteuer für uns alle mit sehr schönen Aussichten, vorbei an idylisch gelegenen Hütten am Waldrand und einer schönen letzten Rast auf einer einsamen Waldlichtung.

Fazit:
Der Route des Wanderportals zum Zwölferspitz konnten wir zwar anfangs nicht folgen, haben aber am Ende doch die eigentlich für den Aufstieg geplanten Wege gefunden und zum Abstieg genutzt. Der Besuch des Hochgern über die Nordseite an der Staudacher Alm hat unseren Wandertag nur bereichert.

Eckdaten:
Weglänge: ca. 14,5 km
Höhenmeter: jeweils 1.200 m bergauf und bergab
Datum: Juli 2022