Als Erster bin ich heute bei unserem Bäcker, um mir mein Frühstück für den Zug zu kaufen. Mit meinem schwarzen Tee von Zuhause der perfekte Start in einen Morgen, an dem die S-Bahn mit Sonnenaufgang pünktlich einfährt.
Heute geht es zum 21. Tegernseelauf nach Gmund, leider nach 3 1/2 Wochen Skandinavien-Roadtripp mit vielen Fahrkilometern mit einem ordentlichen Trainingsrückstand. Entsprechend muss das Motto heute sein: Strecke genießen, mit gutem Puls laufen und die Pace mal zweitrangig sein lassen.
Im Zug ab der Donnersberger Brücke in München sind trotz meiner frühen Zugwahl mit genug Zeitpuffer vorm Start nur noch wenige Sitzplätze gleich ab München frei.
Nachdem es die letzten Tage viel geregnet hat und es auch am Abend genauso weitergehen soll, freue ich mich die für September recht kühle aber durchweg trockene und sogar zeitweise sonnige Wettervorhersage für diesen Sonntagvormittag und -mittag. Die Freude auf schöne Aussichten am und über Tegernsee macht zumindest das Wetter keinen Strich durch die Rechnung.
Bei nur 6 Grad Außentemperatur, bis Mittag sollen es noch 9 Grad werden, verbringe ich die Wartezeit bis zum Start möglichst lange mit allen, die auch das Glück eines kleinen Plätzchens in diesem unter normalen Umständen vollkommen ausreichend großen Bahnhofsimmenraum, windgeschützt im Warmen. Dann geht es zur Gepäckabgabe, wo es auch noch etwas Zeit im Warmen fürs Streckhing gibt, und anschließend zum Aufstellen im Startbereich.
Mit 5.000 Starten geht es kurz nach 10:30 Uhr auf den Strecken 10 km und Halbmarathon. Bei Kilometer 3 und 14 kommt auch mal die Sonne durch die Wolken, während die Halbmarathonroute auch die Asphaltstraße auf längeren Streckenabschnitten gegen einen Parkweg oder eine Holzbrücken über reißende Bäche Flüsse am Straßenrand eintauscht und weiter überall Menschen applaudieren und zuschauen. Mit insgesamt vier Verpflegungsstationen am Kloster Tegernsee (bei Laufkilometer 6), in Rottach-Egern (bei Laufkilometer 9), in St. Hubertus (bei Laufkilometer 13) und in Bad Wiessee (bei Laufkilometer 17) ist dieser Halbmarathon ungewöhnlich gut ausgestattet. Und wenn man dann die beiden sich gefühlt ewig hinziehenden Anstiege auf den letzten Kilometern vorm Ziel geschafft sind, kann es mit vollem Tempo und leicht bergab über die Ziellinie gehen, natürlich mit einem die letzten Kraftreserven aufbrauchenden Zielsprint.
Es hat echt mal Spaß sich mal wieder von den 180 bpm des italienischen Skapunksvon Talco auf Tempo halten zu lassen, während es bei fantastischer Sicht in die bayerischen Voralpen und bei guter Verpflegung einmal um den See geht. Jetzt darf es wieder regnen, wenn es will.
Mit der mit erschöpften Läufern übervollen Bahn geht es dann zufrieden über einen schönen Tag um den Tegernsee mit einem guten Laufergebnis im Gepäck aus den wieder schneebedeckten Gipfeln der Alpen zurück nach München, um im nächsten Jahr vielleicht hier nicht allein wieder anzutreten.
Heute geht es von München aus in die von jährlich 1,6 Millionen Menschen besuchten Berchtesgadener Alpen. Da Regen und Gewitter mit einer Hochgebirgstour nicht gut vereinbar ist, musste ich meine erste Watzmannüberschreitung bereits einmal verschieben. Für dieses Wochenende hat der Wetterbericht grünes Licht gegeben und das Watzmannhaus hatte kurzfristig noch den letzten freien Schlafplatz im Matratzenlager für mich. Das ist wichtig, denn ohne Reservierung ist eine Übernachtung auf dieser Schützhütte des Deutschen Alpenvereins (Sektionen München und Oberbayern) nicht möglich, die mit ihren über 200 Schlafplätzen eine der größeren und meistbesuchten Hütten der Berchtesgadener Alpen ist. Der Ramsauer Extremsportler Toni Palzer hat im Juni 2020 gerade mal 2:47 Stunden für seine 23 km-Watzmann-Überschreitung benötigt. Mit der heutigen Erfahrung ist das so etwas von unverstellbar.
Nach 1:45 Std. komme ich mit dem Auto am Parkplatz an der Parkplatz an der Wimbachbrücke an. Da dieser hoffnungslos überfüllt ist, muss ich den Ausweichparkplatz einige hundert Meter Richtung Ramsau nehmen. Die nach der Sage versteinerte Familie des Königs Watzmann in ihrer vollen Schönheit im Süden bereits auch von hier sichtbar.
Ich freue mich, wieder einmal in den 210 Quadratkilometer großen Nationalpark Berchtesgaden zu kommen, Deutschlands einzigen Alpennationalpark.
Am Samstag benötige ich für den Aufstieg von der Wimbachbrücke (628 m) zum Watzmannhaus (1.930 m) über die Wimbachklamm sowie die Stuben- (1.145 m) , Mitterkas- (1.420 m) und Falzalm (1.650 m) bei sonnigem Wetter ca 2:30 Stunden. Die letzten Meter auf den Falzköpf zum Watzmannhaus, auf den Dank der Einrichtung des Nationalpark Berchtesgaden 1978 keine Seilbahn gebaut wurde, geht es weiter konstant steil hinauf. Gebaut wurde 1960 nur eine Materialseilbahn, nachdem bis dahin Mulis für die Versorgung der 1887 zuerst errichteten und zwischen 1908 und 1911 in der heutigen Grundform (damals 132 Schlafplätzen) neu erbauten Schutzhütte eingesetzt wurden. Die heutige ca. 7,5 km lange Etappe mit ca. 1.250 Höhenmetern (angegebene Gehzeit: 4:30 Std. ab Ende der Klamm) ist geschafft und damit der Einstieg in den vielleicht schönsten Berg Deutschlands. Kurz unterhalb des an der windausgesetzten Außenkante des Plateaus an der Watzmann-Nordflanke, an der das Watzmannhaus so lavinen- und steinschlagsichere erbaut wurde, habe ich die Baumgrenze passiert.
Während ich auf der Hütte sitze und mir auf der Terrasse ein warmes Essen schmecken lasse, fliegen erste Hubschrauber Richtung Watzmann-Mittelspitze: Hoffentlich nur eine Übung, denke ich mir. Es wird aber nicht der letzte Hubschrauber an diesem Nachmittag sein. Die Aussicht lässt keinen Blick auf den Königssee zu, dafür auf den Grünstein über Schönau am Königssee mit seinem Klettersteig.
Ab 15:00 Uhr läuft die Anmeldung und ich kann meiner Lagernachbarin gleich vorab abkündigen, dass ich einen sehr frühen Start plane. Die Übernachtung im Lager als erwachsenes DAV-Mitglied kostet mich heute 15 €. Das Auffüllen der Wasserflaschen kann für 2 € erfolgen. Es gibt wenig Mobilempfang und damit nur Barzahlung. Da ich einen Aufbruch vor dem Frühstück schon eingeplant hatte, habe ich Proviant und Trinken für den zweiten Tag gleich den Berg mit hochgebracht. Die Wasserversorgung der Hütte erfolgt über Zisterne oberhalb des Plateaus, in der immer geringer werdende Schneeschmelzwassermengen aufgefangen werden und die insbesondere für den Betrieb der Wasch-und Sanitärräume wichtig ist. Eine Dusche findet man als Gast dieser Hütte aufgrund des allgemeinen Erfordernisses zum Wassersparen vergeblich und auch die Wassermenge am Wasserhahn in den Waschräumen ist voll auf Wassersparen eingestellt.
Vorm Abendessen scheinen sich die drei einzigen auf der Hütte, die allein unterwegs sind, gefunden zu haben. Im Gespräch auf der Terrasse wird dann der Entschluss gefasst, dass Isabell und ich gemeinsam die Überschreitung angehen werden und Marianne ihre 4-tägige Watzmannumrundung fortsetzen wird.
Unsere Watzmannüberschreitung, die 1868 durch den Bergführer Johann Grill das erste Mal erfolge, beginnt um 5:00 Uhr mit dem Anstieg zum Hocheck (2.651 m, angeschriene Gehzeit 3:00 Std.) : Das ist der Start auf unsere heutige, mit insgesamt ca. 13 Stunden ausgeschrieben Tour. Wir sind bei weitem nicht die ersten auf diesem Weg, denn bereits ab 2:00 Uhr hat man Lichter sich am Hang hinaufschlängeln sehen können. Die Morgendämmerung gibt uns genug Licht, sodass wir bereits ohne Stirnlampe gehen können, was auch das Auffinden der Wegmarkierungen deutlich einfacher macht und was uns einen Blick in wunderschönem Licht auf die vier Watzmannkinder neben der Watzmannfrau (Kleiner Watzmann) sowie auf den über den in Wolken verhangenen Königssee schenkt.
Nach einem kurzen Frühstück auf dem Gipfel machen wir uns, auf zum nächsten Etappenziel, der Watzmann-Mittelspitze (2.713 m) . Gleich nach der Biwakschachel am Gipfel des Hocheck wird klar, dass wir ab jetzt den Wanderweg mit zum Teil losen Gerölluntergrund verlassen und ab jetzt Helm und Handschuhe für das Gehen im Fels und an den mit Drahtseil gesicherten schwierigen Stellen brauchen werden. Wer nicht schwindelfrei, trittsicher und konditionell fit ist, sollte unbedingt an dieser Stelle umkehren, haben wir immer wieder gelesen. Sie sollen recht behalten. Wir machen unsere Tour bei warmen, aber besten Wetterbedingungen und ich bin froh, zu zweit in diesem Gelände unterwegs zu sein. Mit einer weiteren Stunde ist diese Wegpassage angegeben. Wir kommen gut und sicher voran und haben Spaß am Gehen in diesem körperlich und den Verstand fordernden Gelände. Wir werden von vielen überholt, die einfach schneller unterwegs sind. Auf ein Verweilen auf der Mittelspitze verzichten wir aufgrund des geringen Platzangebots am Gipfel. Und auch heute fliegen wieder Hubschrauber an der Westflanke des Watzmanns.
Zwischen Mittelspitze und Watzmann-Südspitze (2.712 m) nimmt der Schwierigkeitsgrad noch einmal zu. Wir werden wir Kletterstellen bis zum II. Grad zu bewältigen haben. Auch die ausgesetzten Stellen nehmen zu und fordern weiter volle Konzentration bei jedem Schritt. Für diese ca. 800 Meter Wegdistanz sind 2:30 Stunden angeschrieben. Wir versuchen zwischendurch den Blick auf Sankt Bartholomä am Königssee und die Ostwand sicher stehend zu genießen, die die längste Wand der bayerischen Ostalpen für den Bergsport ist und die 1881 durch bereits erwähnten Johann Grill erstbestiegen wurde.
Wir kommen nach 6 Stunden sicher an der Südspitze an und treffen unter dem Gipfelkreuz einige bekannte Gesichter von unterwegs und Seilschaften, die die Ostwand hinaufgekommen sind. Das Foto am Kreuz ist hier für alle „Pflicht“. Für uns eine willkommene Gelegenheit, uns auf diesem Riff eines uhrzeitlichen tropischen Meeres zu stärken und ein etwas zu rasten, während uns eine Hand voll Dohlen Gesellschaft leisten. Gämsen oder Steinböcke haben wir und werden wir auch nicht mehr auf unserer heutigen Tour sehen.
Nun können wir auf den in der Vorbereitung zur Tour bereits als unendlich lange und kräftezehrende beschriebenen Abstieg über die Nordflanke des Watzmannmassivs aufbrechen. Dieser ca. 3 km lange 1.200 m-Abschied führt uns über das Geröllfeld des Schönfeldgrabens bis hinunter zum Wimbachgries und wird uns die letzte Kondition abverlangen. Das Highlight ist das Schild „Wasser“, was eine gut erreichbare Stelle zum Auffüllen der Wasservorräte und zum Abkühlen am Berg ausweist. Allein ist man hier sicher nicht. Die auf der Südseite konstant herunterbrennende Mittagssonne hat zu diesem Zeitpunkt sicher ihren Anteil an unserem Konditionsabbau. Wir erreichen schließlich aber doch das Naturfreundehaus Wimbachgrieshütte nach ca. 12 Stunden. Hier freuen wir uns über eine freudige Überraschung eines unerwarteten Wiedersehens mit Marianne, die hier heute Station macht. Isabell beschließt das Beste aus dem noch anstehenden Urlaubstag zu machen, und verschiebt den weiteren Abstieg auf den morgigen Tag.
Ich begebe mich nach einer kurzen Pause zum notdürftigen Auftanken der Kälte auf den ca. 10 km langen 1.400m-Abstieg über das Wimbachgries zwischen Watzmann auf der einen und dem Hochkalter (2.608 m) und Schärtenspitze (1.791 m) auf der anderen Seite. Zunächst geht der Weg über die Fahrspur auf dem Gries, bis dieser dann neben dem Flussbett über die Gaststätte Wimbachschloss und die Wimbachklamm bis zum Parkplatz an der Wimbachbrücke weitergeführt wird. Nach fast genau 15 Stunden komme ich am Auto an. Sehr anstrengende ca. 17 km und viele Höhenmeter (ca. 1.150 m auf, ca. 2.400 m ab) liegen heute hinter mir.
Ich verabschiede mich mit Blick auf das Watzmannhaus im Abendlicht von dem Berg, der mir alles abverlangt hat, während ich die Ramsauer Ache zum Parkplatz gehe. Wenn der Muskelkater in meinen Oberschenkeln nachgelassen hat, werde ich mich auch sicher wieder auf die noch anstehende Wanderung mit der Familie über dem Ost- und Südufer des Königssees sowie den geplanten Besuch des Klettersteigs am Grünsteig mit einem Freund freuen.
Auf der Heimfahrt muss ich dann im Radio hören, dass wir uns leider in der Annahme getäuscht hatten, dass die Hubschrauber Übungsflüge absolvieren. Der auf der Hütte vermisste Wanderer ist bereits am Donnerstag nach Absturz bei widrigeren Wetterbedingungen an der Westflanke tödlich verunglückt und konnte erst am Sontag nach Eingang einer Vermisstenmeldung von der Bergwacht gefunden und geboren werden. Nach meinen frischen Erlebnissen sind meine Gedanken ganz besonders bei den Angehörigen und Freunden dieses Wanders.
Ich bin froh, die Gelegenheit gehabt zu haben, diese Tour bei besten Wetterbedingungen und in Begleitung machen zu können. Jede Seilsicherung sowie jeder Griff und jeder Tritt im Fels, die wir heute genutzt haben, sind nicht ausgebrochen, das Gehtempo war für uns angemessen und auch mit der Höhe sind wir zurecht gekommen. Der Abstieg in der fast vollständig schattenlosen Watzmann-Nordflanke hat uns dennoch mehr als die letzten Kräfte geraubt. Danke an DAV-Sektion Berchtesgaden für die immer zuverlässigen Seilsicherungen und an meine vorab unerwartete Wanderbegleitung für diesen Tag. Das Resümee: Ohne Schwindelfreiheit, ohne Freiheit von Höhenangst, ohne gute Trittsicherheit, ohne Erfahrung am Berg sowie ohne Begleitung, ohne gutes Wetter und sehr gute Kondition sollte man diese Tour nicht unternehmen. Aber dann kann der Watzmann zum schönsten Berg für einen Wanderer werden.
Ein ordentliche Gewitterfront zieht auf, als wir gerade Richtung Allgäu fahren. Wenig später müssen wir die Fahrt unterbrechen, das aufgrund des Starkregens kein sicheres Weiterkommen auf der Straße mögliche ist. Um so erstaunlicher ist es, dass wir es an diesem Abend noch schaffen, unser Zelt trocken in Sonthofen auf dem Campingplatz am Zulauf des Geißbach in die Aller aufzustellen. Wir freuen uns, dass die Alpenüber- und die Pyrenäendurchquerungsgruppe mal wieder zusammen auf Tour ist.
Nach dem Frühstück geht es bei bewölktem Wetter auf dem Parkplatz an der Touristeninformation in Oberjoch (ca. 1.139 m) von wo wir uns auf dem Fußweg zum Parkplatz Kranzelhütte oberhalb der serpentinenreichen Jochstraße mit Aussichtspunkt ins Ostrachtal auf Bad Hindelang und Bad Oberdorf machen. Denn dort ist der Einstieg zum Ostrachtaler Kelttersteig . Die Wand ist noch leicht feucht von der letzten Regennacht und auf halber Höhe auf dem Klettersteig der Kategorie B/C fängt es leicht an zu nieseln. Der Fels wird dadurch leider noch rutschiger, was den Schwierigkeitsgrad des Steiges sicher deutlich erhöht, da zu einer streckenweise zu einer Herausforderung wird, rutschfeste Tritte zu finden. Unter diesen Bedingungen sicher kein Anfängerkletterstieg. Wir fühlen uns in unserer Entscheidung bestärkt, nicht den Iseler Klettersteig hinauf zum Gipfel des Isler (1.876 m) auf der gegenüberliegenden Talseite gegangen zu sein, da dieser deutlich länger ist und höher liegt. Am Ende kommen der Teil unserer Gruppe, der sich die Wand zutrauen wollte, und der Teil, der sich für den Wanderweg entschieden hat, wieder auf der Hirsch-Alpe (1.493 m) unterhalb des Kreuzbichl zusammen. Die Hütte, die auch einfacher über eine Fortstraße ab dem Wanderparkplatz Hirsch-Alpe an der Serpentinenstraße erreicht werden kann, ist auch an einem Tag absolut ohne Fernsicht gut besucht. Den Heimweg auf dem Wanderweg 43 gehen wir dann zusammen über den mit grasenden Kühen bevölkerten Gipfel des Ornach (1.572 m) mit zum Teil durchnässten und schlammigen Wegabschnitten an. Zurück am Ausgangspunkt sieht man unseren Schuhen unsere heutige Route an. Zufrieden und glücklich, diese halbtägliche Wanderung gut zusammen gemacht und auch sicher beendet zu haben, sind wir auf jeden Fall. Eine sehr lohnenswerte Runde. Es bleicht die Frage: Was hätten wir nicht alles sehen können, wenn da nicht diese graue Nebel- bzw. Wolkenwand gewesen wäre.
Dafür geht es für die Kinder dann ins Schwimmbad Wonnemar in Sonthofen, bevor wir uns bei schönster und trockener Abendstimmung am Himmel in das Getümmel des Großen Stadtfestes in der Innenstadt von Sonthofen mischen, die Live-Musik genießen und uns ein Abendessen gönnen.
Die sonne scheint und die Regenjacke muss der Sonnencreme weichen. Nach dem Abbau des Zeltes am nächsten Morgen starten wir den Tag gemütlich mit einigen Stunden am Fuße einer Stromschnelle auf einer Keisbank an der Iller bei Blaiach und schauen den Gruppen von Booten zu, die hier an landen.
Gleiches werden wir einige Stunden später auch machen, nachdem unsere Raftingtour in dem scheinbar von Urlaubern gut besuchten Ort Fischen gestartet wurde und wir in 3-Personen-Booten auf der kalten Iller den ca. 10 km langen Flussabschnitt hinuntergepaddelt sind. Der ein oder andere unfreiwillige und natürlich auch gewollte Gang ins das zum Teil sehr flache Flussbett ist Dank des kalten Illerwassers sehr erfrischend und mit den Neoprenanzügen, Schwimmwesten und Helmen auch sicher trotz der allgegenwärtigen Strömung gut machbar! Außerdem ist das Flusswasser wieder glasklar, nachdem es am Vortag nach den starken Regenfällen am Freitag noch sehr trüb war.
Ausklingen lassen wir unser Wochenende in einem Biergarten unterhalb des Stiftskirche in Kempten, bevor wir uns wieder auf die Straße nach München machen. Und dank des am Abend stattfinden Finalspiels der Fussball-EM der Männer sind die Straßen auch ohne den üblichen Rückreiseverkehr aus dem Alpen, selbst an einen sonnigen Sonntagabend.
In zwei Tagen haben hatten wir Gelegenheit das Allgäu etwas kennenzulernen. Auf jeden Fall hat es Lust auf mehr gemacht. Und wenn wir uns eines wünschen dürften: Etwas besseren Wetter am Anfang unseres kurzen Wochenendes.
Blick von der Lenggrieser Hütte über das Isartal auf Langeck und Kohlberg (im Hintergrund: Wettersteingebirge mit Zugspitze)
Blick vom Seekarkreutz Richtung Alpenhauptkamm
Seekaralm mit Lenggrieser Hütte vor Isartal und Brauneck
Seekarkreutz vor Alpenhauptkamm
Aufstieg zum Spitzkamp
Spitzkamp
Raualm mit Raualmhütte
Weg zum Auerkamp
Weg nach dem Auerkamp
Weg zum Ochsenkamp
Blick über die Tegernseer Berge Richtung Bad Wiessee am Tegernsee
Abstieg zum Hirschtalsattel vor Neuhütteneck und Fockenstein
Getränkeselbstbedienung auf der Neuhüttenalm
Weg unterhalb des Schlangkopf
Abstieg vom Geierstein nach Lenggries
Endsport nach Lenggries
Selbst frühzeitig Hüttenschlafplätze zu finden ist dieses Jahr sehr schwer. Wir haben deshalb nur eine Übernachtung für Freitag auf der Lenggrieser Hütte bekommen, ohne für Samstag noch auf der Tegernseer Hütte 4 Schlafplätze für eine zweitägige Durchwanderung der Tegernseer Berge reservieren zu können. Somit wird es ein kurzes Wanderwochenende bei dem wir einige östlich von Lenggries gelegene Gipfel besuchen.
Bei der Planung unserer Anfahrt kommen wir das erste Mal in den Genuss der kürzlich erfolgten Verkehrsverbunderweitwrung des MVV: Unsere Deutschland-Tickets der Erwachsenen mal nicht eingerechnet, fahren wir mit dem dem Zug der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) <<www.bayerische-oberlandbahn.de>> zu zweit für 1,70 € die einfache Strecke bis nach Langries.
Gegen 14:15 Uhr erreichen wir den im Jahr 1205 erstmal urkundlich erwähnten Luftkurort Lenggries (679 m) und machen uns vom Bahnhofsvorplatz durch diesen Hauptort des Isarwinkels auf zum 1694 baulich gestalteten Kalvarienberg, dem ältesten seiner Art im Isartal und einem der ältesten in Bayern. Kalvarienberge entstanden ab Ende des 15. Jahrhunderts in Italien und fanden nördlich der Alpen während der Zeit des Barocks bzw. der Gegenreform besondere Beachtung. Der Begriff Kalvarienberg leitet sich über das aramäische Wort für Golgota aus dem dem lateinischen Calvariae locus (des Schädels Ort) ab. Von der bereits 1665 installierten Kreuzigungsgruppe aus Kupfer sind heute, neben den bis 1698 entstanden 2 Kapellen, nur noch 2 Figuren erhalten.
Für uns geht es weiter an der Sankt Dionysius Kapelle vorbei hinter zum Schloss Hohenburg, in dem heute eine Realschule und ein Gymnasium für Mädchen untergebracht sind. Das Schloss wurde 1712 bis 1718 auf den Grundmauern der 1707 bei einem Großbrand vernichten Burg errichtet. Der gleichzeitig angelegte Barockgarten enthält noch alten Baumbestand aus den Gründungsjahren des Parks.
Wir folgen dem Hirschbach, den wir beim Wanderparkplatz Rouine Hohenburg (717 m) queren und folgen der Straße weiter bis Tradln. Bevor die Straße an einer Hofeinfahrt endet, biegen wir links in einem Feldweg. Dieser führt entlang des Grades der Grasleite über die Gipfel des Grasleitenstein (1.268 m) und des Grasleitenkopf (1.433 m) zur Seekaralm. Wir haben uns damit für die unbekannteste Hüttenaufstiegsroute (angegebene Wanderzeit: ca. 3:00 Std.) entschieden.
Belohnt werden wir nach einem steilen Anstieg mit einem engen, wurzelbewachsenen Waldpfad auf dem Grad mit zum Teil steil abfallenden Seiten rechts und links des Weges, der Ab und An den Vorhang der Bäume lichtet und den Blick auf das Isartal frei macht. Hier sehen wir aus, woher Lenggries seinen Namen bekommen hat: Die langen (=lenge) Kies- und Gröllbänke (=Gries) der Isar, die wir von hier sehr gut überblicken können. Diese Router bedarf aber unbedingt guter Trittfestigkeit, insbesondere bei zum Teil rutschigen Bodenverhältnissen, und konstanter Konzentration auf den Weg. Für uns der heute der perfekte Wanderweg, trotz kleiner schlammiger Abschnitte.
Alternativ hätten wir den Grasleitensteig (Weg 621, angegebene Wanderzeit: ca. 2:30 Std.) oder den Weg am Hirschbach bzw. Sulzbach östlich des Grasleitenstein (Weg 601 und 612, angegebene Wanderzeit: ca. 3:00 Std.) nehmen können.
Als wir beim letzten, etwas schlammigen Abstieg die aussschließlich für die eigenen Mitglieder nutzbare Seekaralm <<http://www.alpenverein-gleissental.de/huette.html>> der DAV-Sektion Gleißental sehen ist es zur Lenggrieser Hütte (1.338 m) und unserem heutigen Ziel nicht mehr weit, an dem wir auch noch bis 19:00 Uhr ein warmes Abendessen bekommen werden. Mit Pausen und ersten Wanderschritten in dieser sonst oft so verregneten bisherigen Wandersaison machen wir den Aufstieg in ca. 3:30 Stunden. Die Hütte der DAV-Sektion Lenggries mit heute insgesamt 50 Schlafplätzen würde 1949/1950 errichtet und 2020 zuletzt modernisiert. Aufgrund der hohen Umweltstandards wurde sie vom DAV intern prämiert. Uns fallen die vielen Mountainbikefahrer auf, die den Weg hier hinauf gefunden haben. Wir werden freundlich empfangen und fühlen uns während unseres Hüttenaufenthalts wohl.
Am nächsten Morgen gibt es bereits eine halbe Stunde vor offizieller Frühstückszeit das Startzeichen für den warmen Café, sodass wir bereits gegen 7:30 Uhr mit fertig gepackten Rücksäcken und aufgefüllten Vorräten auf dem Weg zu unserem ersten heutigem Ziel sind, dem Gipfel des Seekarkreuz (1.601 m) . Der Weg zum Seekarkreuz ist gleich ab der Hütte an der Kreuzung neben aus dem Tal ankommenden Grasleitensteig ausgeschildert und führt zunächst noch über leicht feuchte Wegabschnitte durch den Wald steil hinauf (angegeben Gehzeit: 45 Minuten). Bereits vor dem Erreichen des Gipfels können wir bereits die freie Fernsicht Richtung Alpenhauptkamm sowie über die Lenggrieser Hütte und das Isartal auf den dahinter liegenden Lenggrieser Hausberg, den Brauneck, mit seinen 18 Liften und Kabinenbahnen genießen. Unsere Wanderkarte führt uns auf der Forststraße Richtung Raualm, die wir bereits in östlicher Bilckrichtung vom Seekarkartzgipfel sehen könnten und die eine Selbstversorgerhütte der DAV-Sektionen München und Oberland ist. An der Wegmarkierung am linken Wegrand, unterhalb des Aufstiegs zum Brandkopfes (1.569 m) , folgen wir dem unbefestigten Pfad zu unseren ersten Gipfel des Kampen, dem Spitzkamp (1.603 m) . Dabei ist, wie schon auf dem Schild zum Einstieg auf dem Kampen erwähnt, gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich: Wir finden uns bald darauf mit Händen am Felsen unsere Tritte sichernd wieder. Vereinzelt wurden für einen besseren Halt auch Tritte und Stangen aus Metal in den Felsen geschlagen sowie mit Rundholz errichtete Treppenstiege eingerichtet. Am Sptizkamp erwartet uns wieder eine phänomenale Aussicht und natürlich das zweite Gipelbuch auf unserer heutigen Tour, in das wir uns eintragen können. Der weitere Weg über den Auerkamp (1.607 m) bis kurz vor den Ochsenkamp (1.594 m) hält weniger Herausforderungen für uns bereit. Leicht hangabfällige Wegeabschnitte und Passagen über bei Nässe rutschigen Felsenuntergrund können gut gemeistert werden. Kurz vor dem Ochsenkamp steigen wir hinab zum Hirschtalsattel (1.227 m) : Spätestens jetzt kommen auch die Wanderstecken zum Einsatz, da der Weg passagenweise doch sehr steile Stellen hat. Hier öffnet sich der Blick über die Saurüsselalm bis nach Bad Wiessee am Tegernsee. Am Sattel treffen wir auf viele Mountainbikefahrer, die die Forststraße hier drauf gefahren sind, um von hier weiter zur Neuhüttenalm oder zur Lenggrieser Hütte zu fahren. Nach einer Pause auf der einzigen Bank im Schatten geht es für uns zur weiter zur Neuhüttenalm (Weg 614) zwischen Neuhütteneck (1.408 m) und Fockenstein (1.564 m) , wo wir uns an der Getränkestation mit Selbstbediung gerne bedienen und eine weitere kurze Schatten- und Trinkpause einlegen. Am Abzweig zum Fockenstein halten wir uns links und freuen uns wieder in bewaldetes und damit schattiges Gelände zu kommen. Der mittlerweile schmale Waldpad bringt uns unter den steil abfallenden Felswänden des Schlangkopf (1.330 m) vorbei. Unterhalb des Geierstein (1.491 m) entscheiden wir uns auf Höhe des Scharzwandgipfels (1.364 m) aufgrund der schlechter angesagten Wetterlage gegen den letzten Gipfelaufstieg zum Geierstein und für den Abstieg über den nördlich davon verlaufenden Waldweg, der uns bis nach Lenggries zurück bringt.
Dieser zweite Tag verlangt neben Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auch eine gute Kondition, da es doch den einen oder anderen Höhenmeter hinauf und wieder hinab geht. Viele Passagen sind unbeschattet, sodass ein guter Sonnenschutz und ausreichend Flüssigkeit ganz wichtige Begleiter waren. Und eigentlich hätten wir uns eine Abkühlung im Naturfreibad verdient, was wir aber aufgrund des angesagten Wetters sein lassen.
Wir freuen uns, dass wir auf unserem Rundweg so wenig Forststraßen, dafür überwiegend kleine Wanderpfade gehen können. Und wir sind froh, als wir unseren Beinen eine Pause auf dem Heimweg gönnen dürfen.
Am Bahnhof wartet nach unserer ca. 7:30 Stunden dauernden Tour der halbstündlich fahrende Zug Richtung München auf uns, in dem wir so machen anderen Wanderer wieder, dem wir im Laufe des Tages begegnet waren. Beim Umsteigen in München dürfen wir dann nach das Gewitter erleben, dem wir erfolgreich ausweichen sind. Somit waren untere Regenjacken dann doch nicht ganz umsonst im Rucksack.
Eckdaten der Tour:
Tag 1: Lenggries HBF – Lenggrieser Hütte ca. 7,5 km, ↑ 785 m, ↓ 125 m
Tag 2: Lenggrieser Hütte – Seekarkreuz – Kampen – Neuhüttenalm – Lenggries HBF: ca. 16 km, ↑ 765 m, ↓ 1.420 m (mit Überquerung des Geierstein: ↑ 915 m, ↓ 1.570 m)
Eine Einladung zu einer Geburtstagsfeier hat uns in die Nähe von Plothen im Thüringer Schiefergebirge in die ungefähr 75 Quadratkilometer umfassende Teichlandschaft aus von Mönchen im 11. und 12. Jahrhundert angelegten Himmelsteichen geführt. Wir finden für das Wochenende Unterkunft in einem der hier typischen Bungalows einer Freundin auf dem Campingplatz, direkt an einem der 600 der ursprünglich errichteten ca. 2000, allein durch Regenwasser gespeisten Teiche. Diese sind aufgrund der Vielfalt der hier vorkommenden Vogelarten ein wichtiges Naturschutzgebiet, aber auch ein Ort für den Rückzug ins Grüne und zum Baden der Menschen aus den umliegenden Orten. Die absolute Ruhe des Platzes wird abends nur vom Konzert der Frösche und tagsüber vom Zwitschern der Vögel unterbrochen.
Wir haben Gelegenheit auf dem ca. 8 km langen Kurs unseres Morgenlaufs über Dämme und über Wald- und Wiesenwege dieses Gebiet etwas zu erkunden und natürlich die Vögel auf dem Seen vor der am Morgen noch tierstehenden Sonne schwimmen, landen und starten zu sehen, während uns nur vereinzelt Spaziergeher begegnen. Die Route führt uns auch am Hausteichhaus vorbei, ein in etwa 300 Jahre altes Gebäude in Pfahlhausbauweise, das sich zum Wahrzeichen von Plothen gemausert hat. Für uns der perfekte Start in diesen Tag und sicher auch für Familien interessant, die sich für den auf dem 1000-Teiche-Weg durch das Gelände mit vielen Informationstafeln und Spielen eingerichteten Naturerlebnispfad interessieren. Hier wird versucht die Tier- und Pflanzenwelt dem Besuchern sehr bildhaft näher zu bringen.
Den „freien“ Vormittag nutzen wir noch für einen kleinen Ausflug an den 28 km langen Stausee der Bleilochtalsperre mit Besuch der Staumauer und der des Ortes Saalburg-Ebersberg .
Unsere Kinder genießen anschließend das kühle Nass und das SUP auf dem Fürstenteich, bevor wir uns für die Feier fertig machen.
Das Dorf Mödlareuth auf der bayerisch-thüringischen Grenze war seit 1810 in zwei Teile geteilt, aufgeteilt auf das Königreich Bayern und das Fürstentum Reuß. Mit der Gründung der DDR wurde aus der rein formalen, die immer ein gelebtes, vereintes Dorfleben in jeglicher Hinsicht erlaubte, die Staatsgrenze zwischen den beiden deutschen Staaten und damit der Menschen und Familien trennende eiserne Vorhang. Auf unserer Heimfahrt besuchen wir das Deutsch-deutsches Grenzmuseum Mödlareuth, das sich mit der Teilung von „Little Berlin“ behandelt sowie stehen gelassene, öffentlich zugängliche Abschnitte der zum Glück historischen DDR-Grenzbefestigungen ausstellt und diese mit Texten und Bildern beschriftete Tafeln in den geschichtlich Hintergrund einordnet. Für unsere Kinder ein Erleben der die eigenen Eltern in ihrer Jugend Grenzen Grenze, das sie durchaus nachdenklich, traurig und erschüttert wieder ins Auto einsteigen ließ. In Zeiten, in denen Menschen wieder Mauern und Abschottung fordern, ist das eine wertvolle Erfahrung, die wir in einem vereinten Europa so zu Glück derzeit nur noch an wenigen Orten so machen können.
Heute nehme ich das erste Mal an dem seit 1973 jährlich stattfinden Lauf über den Rennsteig teil, nachdem ein Plakat bei der Autofahrt über den Thüringer Wald im Frühjahr mein Interesse geweckt hatte: Bis wir in der bayerischen Heimat angekommen waren, war die Anmeldung bereits abgeschickt. An den Start gehe ich, der in einem von den alpinen Gletschern relativ eben geschliffenen Landstrich seine Trainingsrunden zieht, mit großem Respekt für die mich erwartenden Höhenmeter.
Beim 51. Gutmuths-Rennstieglauf 2024 finden Ende Mai wieder neben dem 73,9 km langen Supermarathon u. a. die Läufe in der Marathon-, Halbmarathon- und 10-km-Distanz statt. Aus den 4 Läufern 1973 sind 2024 insgesamt 17.253 Meldungen über alle Wettbewerbe geworden. Gestartet wird von unterschiedlichen Startorten im Thüringer Wald. Ankommen werden alle Läufer, Nordic Walker und Wanderer in Schmiedefeld, wo auch das große Läuferlager mit Stellplätzen für Zelte und Wohnmobile ist. Alles unter dem Motto: Das schönste Ziel der Welt – in Schmiedefeld!
Meine Startnummer für die Zeitnahme hole ich bereits am Abend vor dem Lauf am Startort in Neuhaus am Rennsteig ab. Dazu gibt es gleich noch eine Portion Thüringer Klöße, Roulade und Rotkraut in der Turnhalle gegenüber der Startnummerausgabe, während die Partyband dort mit Ihrem Programm für den Abend anfängt.
Der Bus des vom Veranstalter eingerichteten Läufertransfers fährt ab Ilmenau um 6 Uhr über Schmiedefeld nach Neuhaus am Rennsteig. Nach dem Zieleinlauf wird es dann zurück von Schmiedefeld mit den Öffis gehen.
2.783 „Marathonis“ und 553 Marathon-Walker starten um 9:00 Uhr in Neuhaus am Rennsteig (830 m ü. NN) auf der Freisportanlage am Apelsberg in Richtung Nordenwesten. Zu diesem Zeipunkt sind beim Supermarathon ab Eisenach (215 m ü. NN) bereits 1.854 „Supermarathonis“ bereits drei Stunden und beim Halbmarathon ab Oberhof (800 m ü. NN) 6.733 Teilnehmern seit eineinhalb Stunden in Richtung Südenosten auf der Strecke. Heute erwarten mich neben der Laufdistanz von 42,2 km auch eine Höhendifferenz von „nur“ 1.613 m.
Nach 18,3 km erreichen wir dann an der Turmbaude Masserberg (841 m ü. NN) , Eselsberg genannt, auch den höchsten Punkt unserer heutigen Marathonroute über den Thüringer Wald, was nicht heißt, dass die Anstiege ein Ende haben. Im Gegenteil: Einige lang gezogene und zum Teil wirklich steile An- und Abstiege folgen erst noch, insbesondere nach der Schwalbenhauptwiese (Lauf-Kilometer 22).
Es geht weiter abwechselnd über Asphalt, bereite Forstwege und schmale Waldwege, die kein Überholen zulassen. Der Regen der letzte der letzten Tage hat den sandigen und erdigen Bode zum Teil leider sehr aufgeweicht und einige Pfützen müssen umlaufen werden. Aber auf Europas größten Landschaftslauf darf einen dann so etwas einfach nicht stören: Schuhe kann man ja schließlich auch wieder putzen. Dafür ist das Wetter mit Temperaturen zwischen 12 und 18 Grad bei niederschlagsfreien, bewölken und teil sonnigen Bedingen ideal zum Laufen.
10 km später geht mein persönlicher Dank an denjenigen, der die Bierbank an der Versorgungsstation in Neustadt am Rennsteig aufgestellt hat: Noch nie war Sitzen für 2 Minuten schöner als bei euch.
Da wir kurz vor dem Ziel dann unseren tiefster Punkt in Schmiedefeld (687 m ü. NN) erreichen, ist der letzte Anstieg kurz vor dem Zieleinlauf auch noch einmal richtig hart. Die letzten Kilometer nach dem roten Teppich an der Verpflegungsstation in Frauenwald mit ihrem fast konstant leichtem Gefälle hatten allerdings für die vielen Anstiege zuvor entlohnt. on Schmiedefeld sind dann aber ganz besonders viele Zuschauer, die jeden Teilnehmer auf seinen letzten Metern bis ins Ziel noch einmal richtig antreiben und Applaus spenden. Im Ziel ist dann für alles gesorgt, einschließlich Moderation, sehr viel Publikum und eine gute Verpflegung.
Ein dickes Lob an den GutsMuths-Rennsteiglaufverein e.V. und vielen mitwirkenden Vereine, Kommunen und freiwilligen Helfer: Überall Life-Musik im Rahmenprogramm, am Start und an der Laufroute‚ ein einwandfrei funktionierender Gepäcktransport ohne ansatzweise Wartezeiten bei Abgabe und Abholung, gut ausgestattete und ausreichend eingeplante Versorgungsstationen mit freundlichen Menschen sowie ein funktionierender Läufertransfer zwischen den Wettkampfstätten und von den umliegenden Ortschaften. Auch wenn letzter, zusammen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis an seine Kapazitätsgrenzen gegangen zu sein scheint: Die Busse waren kuschlig voll und Festhalten ist auf den kurvenreichen Strecken unbedingt angesagt. Es scheint aber jeder mitgekommen zu sein. Die Leistung des an der Strecke in regelmäßigen Abständen vertreten medizinischen Dienstes , der Bergwacht und der Feuerwehr kann ich an dieser Stelle zum Glück nicht bewerten.
Für alle, die jetzt auch überlegen, ihre Teilnahme für nächstes Jahr zur melden, hier schon einmal der Texte des Rennsteig-Liedes, des Schneewalzers und der Rennsteiglauf Hymne, die vor dem Start neben dem Geburtstagsständchen für alle namentlich genannten, anwesenden Geburtstagskindern von allen Teilnehmen noch an der Startlinie gesungen werden:
Rennsteiglied
Ich wandre ja so gerne am Rennsteig durch das Land, den Beutel auf dem Rücken, die Klampfe in der Hand. Ich bin ein lust’ger Wandersmann, so völlig unbeschwert. Mein Lied erklingt durch Busch und Tann, das jeder gerne hört.
Diesen Weg auf den Höhn bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder. Bin ich weit in der Welt habe ich Verlangen, Thüringer Wald nur nach dir.
Durch Buchen, Fichten, Tannen – so schreit ich in den Tag, begegne vielen Freunden, sie sind von meinem Schlag. Ich jodle lustig in das Tal, das Echo bringt’s zurück. Den Rennsteig gibt es nur einmal und nur ein Wanderglück.
Diesen Weg auf den Höhn bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder. Bin ich weit in der Welt habe ich Verlangen, Thüringer Wald nur nach dir.
An silberklaren Bächen sich manches Mühlrad dreht, da rast ich, wenn die Sonne so glutrot untergeht. Ich bleib, so lang es mir gefällt und ruf es allen zu: Am schönsten Plätzchen dieser Welt, da find ich meine Ruh.
Diesen Weg auf den Höhn bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder. Bin ich weit in der Welt habe ich Verlangen, Thüringer Wald nur nach dir.
Schneewaltzer
Wenn im Frühling Blumen blüh’n Und die Bäume werden grün Wenn die Drossel singt im Wald Und des Jägers Horn erschallt Wenn die Sommersonne glüht Und im Feld der Mohn erblüht Wandern wir durch Wald und Feld Ach, wie schön ist doch diese Welt!
Den Schnee-, Schnee-, Schnee-, Schneewalzer tanzten wir Du mit mir, ich mit dir Ja, den Schnee-, Schnee-, Schnee-, Schneewalzer tanzten wir Und seit dieser Zeit, da gehöre ich immer dir
Wenn das Herbstlaub langsam fällt Und der Winter Einzug hält Kommt für uns die schönste Zeit Ja, so ist es auch noch heut‘ Denn der Winter damals war Für uns zwei so wunderbar Ja, du weißt, es ist kein Scherz Denn der Schneewalzer brach mein Herz
Den Schnee-, Schnee-, Schnee-, Schneewalzer tanzten wir Du mit mir, ich mit dir Ja, den Schnee-, Schnee-, Schnee-, Schneewalzer tanzten wir Und seit dieser Zeit, da gehöre ich immer dir Ja, den Schnee-, Schnee-, Schnee-, Schneewalzer tanzten wir Und seit dieser Zeit, da gehöre ich immer dir
Rennsteig Hymne
Der Rennsteig ruft uns in jedem Jahr. Wir rufen Rennsteig – sind wieder da. Auf deinen Wegen, mal Berg, mal Tal, sind wir so glücklich jedes Mal. Auf deinen Wegen, mal Berg, mal Tal, sind wir so glücklich, jedes Mal.
Hei, hei, hei, ho, der Rennsteiglauf. Hei, hei, hei, ho, wir sind gut drauf. Hei, hei, hei, ho, im nächsten Jahr, sind wir alle wieder da. Hei, hei, hei, ho, im nächsten Jahr, sind wir alle wieder da.
Egal ob Neuhaus, ob Eisenach, ob Oberhof – wir – sind eine Macht. So viele Freunde am Wege steh’n, in Schmiedefeld das Wiederseh’n. So viele Freunde am Wege steh’n, in Schmiedefeld das Wiederseh’n.
Zehntausend Läufer kennen sich aus. Ja auf dem Rennsteig sind sie zuhaus’. Und bist du auch mal ganz hinten dran, fang übers Jahr doch wieder an. Und bist du auch mal ganz hinten dran, fang übers Jahr doch wieder an.
In der Sportschau findet ihr die sportliche Zusammenfassung des Lauftages: hier der Link.
Die nächste Teilnahme im nächsten Jahr am 17. Mai 2025 ist wohl nur eine Formalie, ganz im Sinne der Rennsteig Hymne: Hei, hei, hei, ho, wir sind gut drauf. Hei, hei, hei, ho, im nächsten Jahr, sind wir alle wieder da.
265.817 Menschen sind beim Wings for Life World Run 2024 gleitzig und über den ganzen Erball verteilt am Start, über 12.000 beim sog. Flagshiplauf in München. Dies bedeutet, dass uns heute ein Auto, das sog. Catcher-Car, verfolgen wird und jeder, den es überholt, aus dem Rennen ist. Beim App-Lauf wird das Fahrzeug in der Software simuliert: Auch im Training eine Herausforderung und Ablenkung auf langen Trainingsläufen. Zurück zum Olympiastadion in Münchner Norden geht es für uns dann zurück mit Bussen, die in regelmäßigen Abständen an der Strecke warten. Der Tag heute wird uns durch den Nordosten der Landeshauptstadt führen und dann weiter über Karlsfeld nach Westen: Eben jeden soweit, wie man eben kommt.
Für mich jedes Jahr immer ein besonderer Lauf, da er meine Wettkampfsaison einläutet. Dieses Jahr aber noch besonderer, da ich nicht alleine am Start stehen muss, sondern mit meiner Schwester und meinem Schwager.
Und auch dieses Jahr erleben wir wieder ein friedliches Lauffest, wieder mit einem globalen Sieger mit fast 70 km Laufdistanz aus Japan: Gratulation aus München, wo die viertbeste Zeit gelaufen wurde.
Auch für mich eine neue persönliche Bestdistanz. Grüße gehen an meine Busnachbarn Bernhard aus Osttirol, der mit seinen 60 Jahren seine 6. Teilnahme in Folge feiert und mit dem ich mich in einem Jahr an der Startlinie verabredet habe. Wir werden sehen, ob das klappen wird.
Der Wetterbericht sagt Regen in den Morgenstunden und bis frühen Nachmittag bedeckten Himmel voraus. Wir müssen unsere geplante Tour zur Reichenhaller Haus auf dem Hochstaufen absagen, da wir mit unseren Kindern kein Risiko auf dem Bergsteig von Inzell bzw. Adlgass in des Bergmassiv den Staufen-Gebirgszug eingehen wollen.
Wir planen also um und machen uns früh am Morgen auf den Weg nach Kappel, nördlich von Unterammergau (836 m). Die Anfahrt unserer heute 8-köpfigen Wandergruppe mit 3 Kindern zwischen 11 und 13 Jahren erfolgt aufgrund der durch den Schienenersatzverkehr in München erschwerten Reise mit dem ÖPNV mit dem PKW zum Wanderparkplatz Kappel. Die Parkgebühr vom 7 Euro pro Fahrzeug erscheinen uns hoch, andere sinnvoll gelegene Parkmöglichkeiten gibt es schlicht aber nicht. Wir sind nicht die einzigen um diese Uhrzeit auf diesem Wanderparkplatz.
Unsere heutige Route führt uns ohne Regen, aber bei durchgehend nebliger und bewölkter Wetterlage zunächst steil auf schönen und abwechslungsreichen Wegen direkt über den Gipfel des Wildeck (1.437 m) zur Hörnlealm (1.431 m), bei der uns die zum Verkauf angebotenen , vermutlich handgestrickten Mützen auffallen. Da es noch zu früh für eine Pause ist, gehen wir weiter Richtung Hinteres Hörnle, um dann unterhalb des Aufstiegs zu diesem Gipfel in die Forststraße abzubiegen, auf der auch die ausgewiesene Tourenski- und Schneeschuhroute führt. Wir steigen über den zunächst den Hang querenden Weg und anschließend, an der Kreuzung mit dem Wanderweg aus Oberammergau, über dem Weg bergauf zum unbewanderten Gipfel des Stierkipfes (1.533 m) auf. Dort erwartet uns die sehr kurze Gelegenheit, einen Blick auf den Hochschergen auf der anderen Seite der Ammer zu ergattern. Dann treibt der Wind die Wolken wieder zu einer im Einheitsgrau verschmelzenden Wolkenwand zusammen und die kühle, feuchte Luft treibt wieder uns zum Aufbruch zum Gipfel des Hinteren Hörnle (1.548 m), den höchsten an diesem Tag. Die Sicht hat sich nicht verbessert, aber wir erreichen unser erstes Gipfelkreuz. Nachdem die Kinder uns ins Gipfelbuch eingetragen haben, fällt uns das aufgeschichtete Holz für das Johannisfeuer auf, das wir auf dem Abstieg passieren. Bei der nächsten Sitzgruppe, die hier oben alle mit Zäunen gegen die tierischen Bewohner dieser Alm geschützt sind, machen wir Pause und genießen die Windstille, nachdem wir uns gegen kräftigen Wind aus dem Tal den letzten Hang herunter bewegt hatten.
Etwas gestärkt passieren wir die Hörnle Alm und besuchen das Gipfelkreuz auf dem Mittleren Hörnle (1.496 m), das Kühe gerne zum kratzen zu nutzen scheinen. Über den Vorderen Hörle (1.484 m) mit seinem in eine Sitzbank integrierten Gipfelkreuzes gelangen wir zur 1954 errichteten Hörlehütte (1.390 m) der DAV-Sektion Starnberg , die über die Hörnle -Bahn auch für Gäste aus Bad Kohlgrub erreichbar ist. Hier stärken wir uns in der warmen und hellen Stube, während der Himmel zunehmend aufklärt und wir in Kürze sogar einen wolkenfreiem Himmel erleben dürfen.
Nach dem Besuch des letzten Gipfels, dem des Zeitberg oberhalb der Hütte und der mit echter schöner Fernsicht auf den Staffelsee, machen wir uns auf den anfangs sehr wurzelreichen, später über blumige Wiesen sowie Forst- und Asphaltstraßen führenden Weg zurück zum Parkplatz. Die letzten Kilometer im Tal sind wir froh um jeden schattenspendenden Baum.
Fazit: Diese ca. 13 km lange Route über das Hörnle führt wenig merklich über insgesamt 1.870 Höhenmeter und ist wahrscheinlich sogar mehr lohnenswert bei schöner Fernsicht und/oder für Schneeschuh- oder Tourenskiwanderungen geeignete Schneelage. Wir hatten einen sehr schönen Tag ohne großes Erschöpfungsgefühl bei der Rückkehr von unserer Wanderung.
… das ist unser „Programm“ auch auf dem diesjährigen Triathlon der DAV Sektion Zorneding. Über 60 Helfer sind im Hintergrund und an der Stecke als Posten dabei, einschließlich der Wasserwacht am Steinsee, der Feuerwehr und dem medizinischen Rettungsdienst.
Mit ca. 80 Teilnehmern startet der Wettbewerb am Steinsee und endet mit dem Zieleinlauf in Zorneding. Dabei ist eine schöne Abfahrt nach Mosach und ein um so harter Berg im Anschluss. Das anschließende Zusammenkommen bei Gegrilltem sowie Kaffee und Kuchen mit anschließender Ehrung aller Teilnehmer nach den unterschiedlichen Starterklassen macht dieses so andere, menschelnde Etwas dieser Veranstaltung, das von Anfang an da ist, noch einmal deutlich.
Fazit: Vielen Dank an das ganze DAV-Team und die vielen Helfer, die uns Athleten diesen Triathlon wieder möglich gemacht haben. Es Halbwüste sehr viel Spaß gemacht, dabei zu sein.
Nachdem wir am Parkplatz an der Touristeninformation in Königssee (602 m) geparkt haben, nehmen wir eine der frühen Boote der Bayerischen Seeschiffahrtsgesellschaft am Bootsausleger, den wir nach kurzem Fussweg vom Parkplatz erreichen.
Ein Teil der Gruppe macht sich von hier aus an den Aufstieg am Grünstein bzw. zur Achernkanzel. Ein Treffen ist bereits für Mittag besprochen.
Die von den Bootsleuten mit einem kurzen Vortrag von Fakten und Geschichten aus Vergangenheit und Gegenwart sowie dem Trompetenspiel des Kapitäns zur Demonstration des berühmten Echos am See sehr kurzweilig gehaltene Überfahrt mit dem vollbesetzten Elektronoot über den 8 km langen und bis 190 m tiefen Königssee nach Sankt Batholomä gewährt uns schöne Aussichten auf den im Jura geformten tektonischen Grabenbruch. Darin hat sich nach Ende der Eissteinzeit der heutige See mit seinen steilen Felswänden am Ufer und den am Horizont stehenden massiven Berggipfeln und Felsmassiven gebildet.
Unter der Bezeichnung Chunigesee wurde der heute vollständig im Besitz des Freistaates Bayern befindliche See bereits im Jahr 1134 urkundlich erwähnt. Er ist einer der großen touristischen Besuchermagnete im Bayern und ist ein durch Fischerei-, Freizeit- und Befahrungsvorschriften streng geschützter Teil des ca. 21.000 Hektar großen Nationalpark Berchtesgaden mit seinen über 250 km Wegenetz und Steigen. Teile des Nationalparks sind zudem UNESCO Biosphären-Region. Das Wasser glasklar. Am Ufer bilden sich in den flacheren Abschnitten des Sees grün-blaue Farbverläufe bis der See in seine Tiefen abstürzt.
Wir erreichen nach einem kurzen Zwischenstopp am Bedarfsanleger Kessel, an dem wir Wanderer am Südufer für Ihren Aufstieg zur Gotzenalm absetzen, den Anleger von Sankt Batholomä, wo neben der Wallfahrtskirche ein Gaststätte und ein Fischereibetrieb angesiedelt sind. Der Fischer verfügt über die einzige vergebene, als Familienrecht urkundlich verbriefte Fischereilizenz auf dem Königssee. Die Wirts- und die Fischereifamilie sind die zudem die einzigen die auf Sankt Batholomä übernachten dürfen. Eine Ausnahme davon stellt das Ostwandlager der DAV Sektion Berchtesgaden mit seinen 30 Schlafplätzen dar, das von Juni bis Oktober als „Basislager“ für das die Besteigung der Watzmann Ostwand dienen darf.
Wir schenken der Eiskapelle, dem Kiesstrand oder den Schrainbach Wasserfällen heute keinen Besuch und folgen dem Alpenvereinsweg 443, der uns erst entlang des Seeufers und dann über den stellenweise mit Dahtseilen und Metalltritten gesicherten und als Bergsteiger der Kategorie A klassifizierten Rinnkendel-Steig führt. Mit seinen schönen Aussichten in die Tiefen des Königssee und die Höhen des Alpenpanoramas ein sehr reizvoller Aufstieg zu der an der Spitze der Achernwand gelegenen Aussichtsplattform, der Achernkanzel (1.346 m). Die Kinder konnten auf dem Rinnkendel-Steig relativ gefahrenlos das erste Mal das Anlegen und die Nutzung des Klettersteigsets ausprobieren. Die Achernkanzel ist bequem über den Weg von der Kuhrointalm (1325 m) erreichbar, wo wir die andere Hälfte unserer Gruppe zum Mittagessen mit Blick auf das Bergmassiv des Watzmans und dessen umgebende Gipfel wieder treffen. Unsere fast aufgebrauchten Wasservorräte können wir am Brunnen kostenlos und einfach wieder füllen.
Den Watzmann im Rücken machen wir uns gemeinsam auf den Weg zum Grünstein (1.304 m). Am Ende des dort ankommenden Klettersteigs wissen wir, dass wir diesen Gipfel bald auch auf dieser Route erklimmen werden. Vor dem Abstieg nach Königssee machen wir noch einen Zwischenstopp in der Grünsteinhütte (1.220 m), auf der wir sehr freundlich empfangen werden. Die Akkus der Kinder sind schnell wider voll aufgefüllt. Über einen steilen Wanderweg über Treppen, Wurzeln und Steine geht es dann Richtung See. Wir treffen eine Gruppe Mädels, die sich gerade am Einstieg in den Grünsteinklettersteig (900 m), der Varianten der Schwierigkeit bis Kategorie C oder E erlaubt, auf ihren 2- bis 3-stündigen Aufstieg vorbereiten. Die letzten Kilometer auf der Forststraße verlagen dann vorsichtiges Gehen, da hier sehr steile Wegabschnitte auf losem Schotteruntergrund gemeistert wollen. Danach geht es ein Stück entlang der durch einen Erdrutsch im Jahr 2021 teilweise stark beschädigten Bob- und Rodelbahn, die im Jahr 1959 erbau wurde und seit 1968 weltweit die erste Kunsteisbahn ist. Der Betrieb des Bundesleistungszentrums ist entsprechend derzeit unterbrochen. Anschließend machen wir unsere letzten Meter über das Schleusenwehr am Ende des Königssee zurück zum Parkplatz.
Fazit: Eine tagesfüllende Tour mit ca. 2000 Höhenmetern für jung und erwachsen, die uns über viele Stecken über abwechslungsreiche Waldwege im schattenspendender Bewaldung führte und Highlights wie Bergsteig, Gipfel und fantastische Aussichten nach oben und unten bieten kann. Darüber hinaus macht sie gleich Lust auf mehrere weitere Touren in der Region, z.B. zur Gotzenalm, zum Watzmannhaus oder auf den Grünsteinklettersteig.
Der Rinnkendel-Steig unterfordert Klettersteiggeher, die sich wirkliches Klettersteig-Feeling erwarten.